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Spaniens Wirtschaft schrumpft und schrumpft

30. Juli 2012

Das Land steckt mitten in der Schuldenkrise, nun rutscht Spanien auch noch weiter in die Rezession. Die Konjunktur sackt ab, der Konsum sinkt und der IWF prognostiziert, dass die Wirtschaft noch weiter schrumpfen wird.

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Auf die spanische Euro-Münze ist die spanischen Flagge projiziert (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Es waren keine guten Nachrichten, die das spanische Statistikamt an diesem Montag in Madrid verbreitete: Von April bis Juni schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,4 Prozent. In den beiden Vorquartalen war das BIP um jeweils 0,3 Prozent gesunken. Damit ist die viertgrößte Volkswirtschaft im Euro-Raum weiter tief in die Rezession gerutscht und gilt als nächster Kandidat für den Euro-Rettungsschirm.

Menschen vor einer Agentur für Arbeit in Spaniens Hauptstadt Madrid (Foto: AP)
Die Arbeitslosigkeit in Spanien ist auf einem Rekord-StandBild: dapd

Wirtschaft wird stark belastet

Spaniens Wirtschaft wird durch den drastischen Sanierungskurs der Regierung - mit Einsparungen und Steuererhöhungen - stark belastet. Die Arbeitslosigkeit ist mit fast 25 Prozent auf dem höchsten Stand seit der Rückkehr zur Demokratie Mitte der 1970er Jahre. Ein höheres Niveau hat es seit Einführung der Statistik 1976 nicht gegeben. Nach Feststellung der spanischen Notenbank leidet Spaniens Wirtschaft vor allem unter einer stark nachlassenden Binnennachfrage: Sie schrumpfte nach Angaben aus der vorigen Woche innerhalb eines Quartals um 1,2 Prozent (Vorquartal: minus 0,5). Nur dem wachsenden Außenhandel ist zu verdanken, dass dies nicht voll auf die Wirtschaftsleistung durchschlägt.

Sorgenkind im Euroland

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet damit, dass die Wirtschaft Spaniens in diesem Jahr insgesamt um 1,7 Prozent schrumpfen und erst 2014 wieder auf Wachstumskurs gehen wird. Die EU-Kommission sagt sogar ein Minus von 1,8 Prozent voraus.

Spanien gilt als eines der größten Sorgenkinder im Euroland. Für seinen maroden Bankensektor bekam das Land von seinen Euro-Partnern schon Finanzhilfen im Volumen von 100 Milliarden Euro zugesagt. Die hohen Kosten für die Staatsfinanzierung schüren aber Sorgen, dass Spanien unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen muss. Die Regierung um Ministerpräsident Mariano Rajoy stemmt sich mit einem harten Sparkurs über 65 Milliarden Euro dagegen.

Spanien: Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau

pg/se (dpa, rtr, dapd)