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Flug MH17 womöglich von Buk-Rakete getroffen

11. August 2015

Ermittler suchen in den Trümmern von Flug MH17 Hinweise darauf, wer die Maschine über der Ukraine abschoss. Den nach neuesten Untersuchungen infrage kommenden Raketentyp hatten sowohl die Ukraine als auch Russland.

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Trümmerteil der Boeing 777 mit der Flugnummer MH17 (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/Dmitry Lovetsky

Bei ihren Untersuchungen zum Abschuss von Flug MH17 über der Ukraine mit 298 Toten haben niederländische Ermittler möglicherweise Teile einer russischen Buk-Rakete identifiziert. Das erklärte das mit der Untersuchung der Absturzursache beauftragte Niederländische Büro für Sicherheit (OVV). Die Trümmerteile seien bei einer Bergungsmission an der Absturzstelle der Boeing 777 der Malaysia Airlines in der Ostukraine sichergestellt worden. Man erhoffe sich im Zusammenhang mit strafrechtlichen Ermittlungen zu dem Absturz am 17. Juli 2014 mehr Informationen darüber, wer daran beteiligt war. Die meisten Opfer waren Niederländer.

Das Flugzeug war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur gewesen. In einem vorläufigen niederländischen Bericht vom September 2014 hieß es, die Schäden an dem Flugzeug seien offenbar von einer "großen Zahl von Objekten verursacht worden, die das Flugzeug mit hoher Geschwindigkeit von außen durchdrangen". Das deutet auf einen Abschuss durch eine Luftabwehrrakete hin.

Die ukrainische Regierung und der Westen vermuten, dass prorussische Rebellen die Maschine mit einer von Russland gelieferten Boden-Luft-Rakete abgeschossen haben. Moskau schreibt die Verantwortung hingegen Kiew zu. Russland hatte erst kürzlich die Einrichtung eines UN-Tribunals zur Aufklärung des Vorfalls mit seinem Veto im UN-Sicherheitsrat blockiert.

Auch Ukraine besaß Buk-Raketen

Das Flugabwehrraketensystem Buk wurde in der sowjetischen Armee 1979 eingeführt. In unterschiedlichen Varianten befindet es sich in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion bis heute im Einsatz. Der für den Abschuss der malaysischen Boeing infrage kommende Systemtyp M1 zerstört Ziele in einer Höhe von bis zu 22 Kilometern. Die ukrainische Armee hatte dem Londoner Internationalen Institut für Strategische Studien zufolge 2014 mehr als 60 Systeme des Typs Buk-M1 im Bestand. Dagegen hatte die Ukraine zuletzt behauptet, sie habe gar keine Buk-Systeme mehr. Der russische Hersteller der Anlagen sah nach eigenen Ermittlungen zuletzt Hinweise für einen Abschuss durch die ukrainischen Streitkräfte. Russland verfügt über etwa 350 dieser Systeme.

ago/rk (afp, rtre, dpa)