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PolitikVenezuela

Venezuela wirft Ausländern Komplott gegen Maduro vor

15. September 2024

Inmitten diplomatischer Spannungen mit den USA und Spanien hat Venezuela einige Staatsbürger dieser Länder festgenommen. Sie hätten Pläne für einen Anschlag auf Präsident Maduro geschmiedet, so der Vorwurf.

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Venezuelas Innenminister Diosdado Cabello an einem Rednerpult
Informierte in Caracas die Medien: Venezuelas Innenminister Diosdado CabelloBild: Venezuela Ministry of Interior/AFP

In Venezuela sind sechs Ausländer aus den Vereinigten Staaten und Europa wegen angeblicher Anschlagspläne zur "Destabilisierung" des Landes festgenommen worden. Die Regierung in Caracas verkündete die Inhaftierung von drei US-Bürgern, zwei Spaniern und einem Tschechen.

Die Verdächtigen hätten "Gewaltakte" gegen Präsident Nicolás Maduro und dessen Regierung geplant, erklärte Venezuelas Innenminister Diosdado Cabello. Nach seinen Angaben sollen in diesem Zusammenhang auch mehr als als 400 Gewehre aus US-Produktion sichergestellt worden sein.

"Wir wissen, dass die US-Regierung etwas mit dieser Aktion zu tun hat", behauptete der Minister. Es gebe Verbindungen zu den Geheimdiensten der USA und Spaniens sowie zur führenden venezolanischen Oppositionspolitikerin María Corina Machado. "Sie haben französische Söldner kontaktiert, sie haben Söldner aus Osteuropa kontaktiert und sie befinden sich in einem Einsatz, um unser Land anzugreifen", sagte Cabello. Die sechs Festgenommenen seien dabei, Geständnisse abzulegen.

Venezuelas Präsident Nicolas Maduro spricht in ein Mikrophon
Führt Venezuela autoritär: Staatschef Nicolás MaduroBild: Ariana Cubillos/AP/picture alliance

Das Außenministerium in Washington wies die Vorwürfe energisch zurück: "Jegliche Behauptung, die USA seien in ein Komplott zum Sturz Maduros verwickelt, ist vollkommen falsch", betonte ein Sprecher. "Die USA unterstützen weiterhin eine demokratische Lösung der politischen Krise in Venezuela."

Wahlausgang äußerst umstritten

Die Beziehungen der USA und Spaniens zu Venezuela sind seit der dortigen Präsidentenwahl Ende Juli angespannt. Der autoritär regierende Linkspolitiker Maduro war ungeachtet internationaler Kritik und Betrugsvorwürfen der Opposition zum Wahlsieger erklärt worden. Die USA verhängten vor wenigen Tagen Sanktionen gegen ranghohe Behördenvertreter des südamerikanischen Staates.

Der oppositionelle Präsidentschaftskandidat Edmundo González floh vor einer Woche nach Spanien, da ihm in seiner Heimat die Festnahme drohte. Für zusätzliche Spannungen sorgte eine Äußerung der spanischen Verteidigungsministerin Margarita Robles, Venezuela sei eine "Diktatur". Caracas zog daraufhin seinen Botschafter aus Spanien ab.

Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez spricht in Madrid mit dem venezolanischen Oppositionskandidaten Edmundo González
Trafen sich kürzlich in Madrid: Edmundo González (l.) und Spaniens Regierungschef Pedro SánchezBild: Fernando Calvo/Poo/picture alliance / Anadolu

Während die USA Gonzáles als Wahlsieger anerkannt haben, beschränken sich Spanien und andere EU-Staaten bislang darauf, Maduro nicht als Sieger anzuerkennen. Sie fordern eine Veröffentlichung vollständiger Wahlergebnisse.

Bereits nach der vorangegangenen Präsidentenwahl 2018 war Maduro Wahlbetrug vorgeworfen worden. Trotz internationaler Sanktionen kann sich der 61-Jährige weiter an der Macht halten. Seit Beginn seiner Amtszeit 2013 sank Venezuelas Bruttoinlandsprodukt um 80 Prozent. Millionen Menschen verließen Venezuela.

wa/kle (afp, rtr, dpa)