1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

US-Schwimmer Lochte wegen Lügengeschichte gesperrt

8. September 2016

Keine Sponsoren mehr, keine Trainingsstätten, keine Förderung - und dazu eine Sperre. Seine Räuberpistole bei Olympia in Rio hat für US-Schwimmstar Ryan Lochte eklatante Folgen.

https://p.dw.com/p/1Jyc0
Brasilien Olympische Spiele Rio 2016 Ryan Lochte
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Sohn

US-Schwimmstar Ryan Lochte ist wegen seiner Lügengeschichte über einen angeblichen Raubüberfall bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro für zehn Monate suspendiert worden. Dies gaben das US-Olympiakomitee (USOC) und der amerikanische Schwimmverband USA Swimming am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung bekannt.

Demnach darf der 32 Jahre alte Lochte nicht bei der WM 2017 in Budapest starten und bekam zudem weitere Sanktionen auferlegt. So muss der sechsmalige Olympiasieger 20 Stunden gemeinnütziger Arbeit leisten, darf nicht am Empfang des Olympia-Teams im Weißen Haus teilnehmen, verliert während der Suspendierung die finanzielle Unterstützung des Verbandes und darf dessen Trainingsstätten nicht nutzen. Lochte hat dem Strafmaß bereits zugestimmt.

"Wenn Verstöße gegen den Verhaltenskodex auftreten, ist es unsere Pflicht, diesen mit Sanktionen zu begegnen, welche die Ernsthaftigkeit dieser Verstöße widerspiegeln", sagte Chuck Wielgus, Geschäftsführer von USA Swimming. Der Schwimm-Weltverband FINA nannte die Maßnahmen in einer Stellungnahme "verhältnismäßig, angemessen und ausreichend" und kündigte an, darüber hinaus keine Strafen mehr zu verhängen.

Überwachungskamera überführt Lügner

Lochte und seine US-Teamkollegen Gunnar Bentz, Jack Conger und James Feigen, die jeweils bis Ende 2016 gesperrt wurden, hatten behauptet, mit vorgehaltener Waffe am Rande der Spiele in Brasilien überfallen worden zu sein. Aufnahmen einer Überwachungskamera belegten jedoch, dass der Raubüberfall erfunden war. Nach Darstellung der brasilianischen Polizei urinierten die vier US-Schwimmer hinter einer Tankstelle und rissen ein Werbeposter von der Wand. Sicherheitskräfte stellten die Athleten. Lochte hatte sich für sein Verhalten entschuldigt und war zudem von Teamkollegen belastet worden. In Brasilien ist er wegen Falschanzeige angeklagt worden.

Brasilien Gunnar Bentz und Jack Conger verlassen die Polizeistation Rio Flughafen
Lochtes Mittäter Gunnar Bentz und Jack Conger verlassen die Polizeistation am Flughafen von RioBild: picture-alliance/AP Photo/M. Pimentel

Wegen der Lügengeschichte verlor der sechsmalige Olympiasieger Lochte sämtliche persönliche Sponsoren. Der Schwimmartikelhersteller Speedo, der Herrenausstatter Ralph Lauren und der Matratzenhersteller Airweave beendeten Ende August offiziell ihre Zusammenarbeit mit Lochte. Laut Medienberichten dürfte sein finanzieller Verlust bei deutlich über einer Million Dollar liegen.

to (sid, dpa)