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Lügner Lochte verliert Top-Sponsoren

23. August 2016

Auf die Schande folgt der Verlust: Dem US-Schwimmstar, der sich einen Überfall in Rio ausgedacht hatte, springen die Geldgeber ab. Aber es gibt andere, die sich darüber freuen dürfen.

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Schwimmer Ryan Lochte mit Speedo-Badekappe (Archivbild)
Badekappe von gestern: Lochtes Sponsoren-Schriftzug wird weichen (Archivbild)Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Sohn

US-Schwimmstar Ryan Lochte hat nach seiner Lügengeschichte über einen angeblichen Raubüberfall bei den Olympischen Spielen in Brasilien offenbar sämtliche persönliche Sponsoren verloren. In ersten Meldungen war nur von den Top-Geldgebern die Rede: dem Schwimmartikelhersteller Speedo und dem Herrenausstatter Ralph Lauren.

Dann zogen andere Unternehmen nach. So beendete auch der Matratzenhersteller Airweave offiziell seine Zusammenarbeit mit dem sechsmaligen Olympiasieger. Und schließlich berichtete die "Washington Post", auch der Haarentfernungsspezialist Gentle Hair Removal habe den Vertrag mit Lochte aufgelöst.

"Widerspricht Werten der Marke"

"Zwar haben wir ein Jahrzehnt lang eine großartige Partnerschaft mit Ryan gehabt, er war ein wichtiges Mitglied unseres Teams. Aber wir können ein Verhalten nicht gutheißen, das den Werten der Marke widerspricht", hieß es in dem Statement von Speedo. Zugleich kündigte das Unternehmen an, 50.000 US-Dollar von Lochtes Prämien - umgerechnet 44.000 Euro - an das Kinderhilfswerk Save The Children zu überweisen. Lochtes zweiter Großsponsor Ralph Lauren erklärte, seinen Vertrag, der sich zunächst auf die Spiele in Rio beschränkte, nicht zu verlängern.

Lochte, seine US-Teamkollegen Gunnar Bentz, Jack Conger und James Feigen hatten in der Vorwoche behauptet, mit vorgehaltener Waffe am Rande der Spiele in Brasilien überfallen worden zu sein. Dies entsprach nicht der Wahrheit. Die Amerikaner hatten an einer Tankstelle randaliert und später für den entstandenen Sachschaden bezahlen müssen.

Räuberpistole nach Randale

Das US-Olympiakomitee (USOC) hatte am Donnerstag bestätigt, dass der angebliche Raubüberfall eine Lügengeschichte war und den Schwimmern Konsequenzen angedroht. Zudem entschuldigte es sich bei der Gastgeberstadt Rio "und den Menschen in Brasilien".

Erst mit einigen Tagen Verzögerung hatte der 32-jährige Lochte am Sonntag um Verzeihung gebeten und "unreifes Verhalten" eingestanden. "Ich habe bei der Story stark übertrieben. Deshalb übernehme ich die volle Verantwortung", sagte Lochte im TV-Sender NBC.

jj/wa (dpa, sid)