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PolitikEuropa

Ungarn zieht Veto zu Russland-Sanktionen der EU zurück

27. Januar 2025

Im Streit um die Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland hat Ungarn eingelenkt. Die EU-Außenminister konnten deshalb in Brüssel einstimmig beschließen, dass die Strafmaßnahmen fortgesetzt werden.

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Kaja Kallas, EU-Kommissarin für Außen- und Sicherheitspolitik, beim Treffen der EU-Außenminister in Brüssel
Russland müssten Einnahmen zur Finanzierung seines Krieges entzogen werden, mahnt die EU-Außenbeauftrage Kaja KallasBild: Nicolas Tucat/AFP/Getty Images

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas rechtfertigte den Beschluss mit den Worten: "Russland muss für den Schaden, den es verursacht, aufkommen." Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonte, Frieden in der Ukraine könne es "nur durch Stärke, gerade durch Stärke von Europa geben". Dafür müssten die Sanktionen weiter ausgebaut werden, sagte sie in Brüssel.

Schon viele Sanktionspakete wurden geschnürt

Die EU hat seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 insgesamt 15 Sanktionspakete gegen Russland beschlossen, ein 16. ist zum dritten Jahrestag des Kriegsbeginns am 24. Februar geplant. Die Maßnahmen müssen alle sechs Monate verlängert werden.

Ungarns Premier Orban bei einer Pressekonferenz im November 2024
Die EU und Ungarns Premier Viktor Orban (Archivfoto) liegen schon seit Jahren im ClinchBild: Denes Erdos/AP/picture alliance

Dies erfordert Einstimmigkeit unter den Mitgliedsländern. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hatte noch am Freitag mit einem Veto gedroht. Er verlangte Druck der Europäer auf die Ukraine, damit diese wieder russisches Gas nach Osteuropa leitet. Kyjiw hatte eine Transitvereinbarung mit Moskau zum Jahreswechsel aufgekündigt.

Eine Geste gegenüber Budapest

Als Kompromiss stimmten die anderen Mitgliedsländer nun einer Erklärung zu, in der die Energiesicherheit Ungarns ausdrücklich hervorgehoben wird. In dem Papier heißt es, die EU-Kommission werde die Ukraine auf ihre "internationalen Verpflichtungen" bei der Durchleitung von Erdgas durch die eigenen Pipelines hinweisen und Ungarn bei der Diskussion darüber einbinden.

Ungarns Regierungschef Orban pflegt trotz des Ukraine-Krieges gute Kontakte zu Kreml-Chef Wladimir Putin und bezieht weiter im großen Stil Erdgas aus Russland. Außerdem macht er die EU-Sanktionen immer wieder für die Wirtschaftsprobleme in seinem Land verantwortlich.

haz/wa (afp, rtr, dpa)