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Spitzenspiel oder nicht?

Calle Kops (dpa/sid)3. April 2015

Auf dem Papier ist es das Duell des Tabellenzehnten gegen den Ersten, also von einem Spitzenspiel weit entfernt. Doch Borussia Dortmund gegen Bayern München ist fernab der nackten Bundesliga-Zahlen immer ein Hit.

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Bayern Münchens Thomas Müller (2.v.l.) köpft den Ball auf den Dortmunder Sokratis (r.) (Foto: REUTERS/Michael Dalder)
Bild: Reuters/Michael Dalder

Diesmal ist es nun wirklich kein Duell auf Augenhöhe, doch das Aufeinandertreffen von Borussia Dortmund und Bayern München ist trotzdem das Top-Duell des 27. Spieltags. Mitten in die Vorbereitung auf das heikle Treffen der Dauerrivalen am Karsamstag (18.30 Uhr MESZ) in Dortmund erklärte Pep Guardiola den Auftakt zu den wegweisenden April-Wochen mit eindringlichem Blick auch noch zu seiner schwierigsten Schaffensphase als Bayern-Trainer. "Ja, unbedingt", erklärte der spanische Starcoach am Tag vor "einem großen Duell, einem Clásico". In diesem Monat sei jedes Spiel ein Finale, betonte der 44-Jährige, der reichlich hochkarätige Ausfälle im Team wegstecken muss.

Einen Titel gibt es beim Aufeinandertreffen der Meister der vergangenen fünf Jahre nicht zu gewinnen. Aber es geht auch so um jede Menge. Niederlagen in diesen Duellen schmerzen besonders, dazu wollen die Münchner mit dem 50. Liga-Sieg unter Guardiola den nächsten Schritt Richtung Titel machen. Der BVB versucht, seine Saison weiter zu reparieren, nachdem die rasante Talfahrt zunächst gestoppt wurde. "Obwohl diesmal vieles anders ist als in der Vergangenheit: Es ist trotzdem ein Heimspiel von Borussia Dortmund, und die haben wir generell im Vorfeld noch nie abgeschenkt", unterstrich BVB-Coach Jürgen Klopp, mochte aber trotz Zuversicht "keine allzu dicke Lippe riskieren".

"Wochen, in denen es knallt"

Bayern-Torwart Manuel Neuer steht in seinem Tor (Foto: Adam Pretty/Bongarts/Getty Images)
Bei der Niederlage gegen Gladbach sah Neuer nicht gut ausBild: Adam Pretty/Bongarts/Getty Images

Seit sieben Spielen hat der Tabellenzehnte aus Dortmund in der Bundesliga nicht mehr verloren. Bayerns Hochglanz-Spielzeit bekam zuletzt bei der Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach dagegen einen kleinen Kratzer. Dazu drücken die schwerwiegenden Ausfälle wie die von Arjen Robben und David Alaba auf die Stimmung beim Spitzenreiter. Franck Ribéry fehlt gegen den BVB ebenfalls. Dafür ist Thiago bereit für ein Kurz-Comeback und Kapitän Philipp Lahm könnte nach fünf Monaten in die Startelf zurückkehren. "Angeschlagen sind wir nicht unbedingt. Aber wir haben jetzt wichtige Spiele vor uns. Es sind Kleinigkeiten, die in diesen Spielen entscheiden", sagte Weltmeister Mario Götze vor der Rückkehr an die frühere Meisterstätte. Götze: "In der Bundesliga ist es für uns das Spiel des Jahres. Wir freuen uns darauf."

Die Vorfreude hob auch Nationaltorwart Manuel Neuer hervor: "Jetzt kommen die Wochen, in denen es knallt." Im mit rund 80.000 Zuschauern ausverkauften Stadion muss sich Guardiolas Super-Auswahl aber auf eine ganz heiße Atmosphäre einstellen. "Es wird köcheln und brodeln, und diese Hitze müssen die Bayern aushalten", sagte BVB-Innenverteidiger Neven Subotic im "Kicker". "Ich denke, es wird ein super, super Spiel", prophezeite Guardiola, der drei seiner zehn Münchner Pflichtspielniederlagen gegen Dortmund kassierte. Doch davon kann sich der BVB, der ohne die verletzten Profis Nuri Sahin, Lukasz Piszczek und Oliver Kirch antreten muss, nichts kaufen. Denn auch ohne das Flügelduo Ribéry/Robben "sind wir noch Eins a, die Aufstellung ist keine Eins-b-Variante", betonte Neuer.

Hohe Hürden für Abstiegskandidaten

Die Mönchengladbacher Spieler beglückwünschen Raffael (l.) zu seinem Tor in Mainz (Foto: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images)
Borussia Mönchengladbach will in die Champions LeagueBild: Daniel Roland/Bongarts/Getty Images

Im Kampf um die Champions-League-Plätze könnten sich unterdessen Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen weiter von der Konkurrenz absetzen, da sich die Verfolger Augsburg und Schalke am Sonntag im direkten Duell die Punkte gegenseitig nehmen werden. Zwar haben die Gladbacher noch nie ein Pflichtspiel bei 1899 Hoffenheim gewonnen, doch wer beim FC Bayern drei Punkte holt, muss den Gang nach Sinsheim nicht fürchten. In Leverkusen wird der Hamburger SV erwartet, der im Existenzkampf und zum Einstand von Interimscoach Peter Knäbel alles geben wird.

Noch schwieriger als für den HSV dürfte die Mission Klassenverbleib für den Tabellenletzten VfB Stuttgart beim VfL Wolfsburg werden. Aufsteiger 1. FC Köln kann sich mit einem Erfolg beim SC Freiburg weiter von der Abstiegszone absetzen. Am Samstag kommt es außerdem noch zu den Begegnungen Werder Bremen gegen Mainz 05 und Eintracht Frankfurt gegen Hannover 96. Neben Augsburg und Schalke spielen am Sonntag noch Hertha BSC und Liganeuling SC Paderborn gegeneinander.

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