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Siemens will sechs Milliarden Euro sparen

Monika Lohmüller8. November 2012

Europas größter Technologiekonzern setzt den Rotstift an. Der Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr ist um ein Drittel eingebrochen. Nun sollen Kosten in Höhe von sechs Milliarden Euro eingespart werden.

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Siemens München (Foto: dpa)
Siemens Siemensforum MünchenBild: AP

Siemens hat im vergangenen Geschäftsjahr (bis September) das zweitbeste Betriebsergebnis seiner Geschichte erzielt. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2012 stieg nach Angaben von Vorstandschef Peter Löscher um sieben Prozent auf 78,3 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern sank aber um 30 Prozent auf rund 5,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sind rund zehn Prozent weniger Aufträge eingegangen. "Nachdem wir in den letzten Jahren unsere Performance gegenüber Wettbewerbern stark verbessert hatten, ist uns das im vergangenen Jahr nicht überall gelungen", so Löscher

Mit einem unerwartet harten Sparprogramm will sich der Konzern wieder profitabler machen. Bis 2014 sollen sechs Milliarden Euro eingespart werden. Neben einem nicht näher bezifferten Stellenabbau plant Siemens nach der Trennung von der Solarsparte auch den Verkauf anderer Unternehmensteile.

Siemens hatte vor einigen Wochen angekündigt, nach jahrelangen hohen Verlusten im Solargeschäft einen Schlussstrich zu ziehen und die Sparte rasch abzustoßen. Das erst 2009 für 284 Millionen Euro übernommene israelische Solarthermie-Unternehmen Solel solle ebenso verkauft werden wie der Photovoltaik-Bereich.

Für 2013 Stagnation erwartet

Der weltweit tätige Konzern will auch das Geschäft mit der Abwassertechnik aufgeben, das zwar 2012 eine Milliarde Euro Umsatz erzielte. Es sei aber extrem kleinteilig und habe kaum Gemeinsamkeiten mit dem weltweiten Siemens-Vertrieb, hieß es. Der Umbau sieht allerdings nicht nur Einschnitte vor. Siemens baut sein Industriegeschäft mit dem Kauf eines weiteren Softwareanbieters aus. Die belgische LMS soll für 680 Millionen Euro zu Siemens kommen.

Für das laufende Jahr erwartet Siemens ein stagnierendes Geschäft. Der Umsatz werde sich dem Vorjahreswert annähern, der Gewinn mit 4,5 bis fünf Milliarden Euro unter den 5,2 Milliarden Euro dieses Jahres liegen. Die Zahl der Arbeitsplätze bis Ende September war von 402.000 auf 410.000 gestiegen.

Mit dem Gewinneinbruch sinkt auch die Ausschüttung an die Nachfahren des Konzerngründers Werner von Siemens auf rund 130 Millionen Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr 2012. Die Familie ist größter Anteilseigener.

Lo/sti (rtrd, afpd, dpa)