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Siemens stolpert in steinigem Gelände

26. Juli 2012

Der Münchener Technologiekonzern Siemens wird von der Konjunkturkrise erfasst: Es kommen weniger Aufträge herein und die Gewinne brechen ein. Die Mitarbeiter müssen mit Einschnitten rechnen.

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** ARCHIV ** Das Siemens-Logo vor einem Verwaltungsgebaeude in Muenchen, aufgenommen am 16. Aug. 2001. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet am 9. Jan. 2005, der Elektronik-Konzern habe den Abbau von mehr als tausend Stellen am Standort Muenchen beschlossen. Mindestens 500 Jobs sind demnach bei Siemens Com betroffen. (ddp images/AP Photo/Uwe Lein)
Deutschland Wirtschaft Siemens Logo und WolkenBild: AP

Im ablaufenden Quartal konnte Siemens den Umsatz zwar noch einmal um etwa ein Zehntel steigern, auf aktuell 19,5 Milliarden Euro, doch der Auftragseingang brach im gleichen Zeitraum deutlich ein und sank um ein Viertel. Konzernchef Peter Löscher bezweifelte am Donnerstag öffentlich, dass Siemens den angepeilten Jahresgewinn von bis zu 5,4 Milliarden Euro am Ende des Geschäftsjahres einfahren wird.

Sein Unternehmen befinde sich "in steinigem Gelände", umschrieb Peter Löscher den Auftragseinbruch: "Wir spüren eine zunehmende Investitionszurückhaltung bei unseren Kunden." Das merken die Münchener vor allem beim Geschäft mit Fabrikausrüstungen. Die lahmende und teilweise rückläufige Konjunktur in vielen Ländern hat zu einem deutlichen Rückgang auf der Auftragsseite geführt.

Auch auf dem Energiesektor kommt Siemens nicht voran. Obwohl sich der Konzern als "grüner Infrastrukturriese" sieht, macht er auf diesem Sektor doch weiterhin die größten Gewinne mit der Stromproduktion aus fossilen Brennstoffen. Der Gewinn der Abteilung "Erneuerbare Energien" sank um die Hälfte und erlöste nur noch 36 Millionen Euro.

Heißer Sommer für die Belegschaft

Im frühen börslichen Handel schlugen die Äußerungen von Siemens-Chef Peter Löscher Wellen: Die Papiere des Konzerns verloren am Donnerstagmorgen um mehr als drei Prozent. Wegen des zurzeit generell unruhigen Börsengeschäfts hat Siemens seine Pläne, die Konzerntochter Osram an die Börse zu bringen, aufgegeben.

Peter Löscher kündigte ein Programm an, das den Konzern wieder "schlank, schnell und agil" machen soll. Dazu solle an den Ausgaben gespart und gleichzeitig Effizienz und Produktivität gesteigert werden. Die Siemensmitarbeiter müssen sich auf Einschnitte gefasst machen. Ob es dabei zu Entlassungen kommt, ließ Peter Löscher offen.

dk/lo (dpa/rtr/afp/dapd)