1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rosberg holt Pole Position in Sotschi

10. Oktober 2015

Formel-1-Pilot Nico Rosberg lässt sich vom Horror-Unfall des Spaniers Carlos Sainz nicht beirren. Der Mercedes-Fahrer holt sich Startplatz eins in Sotschi und schöpft neue Hoffnung im Duell mit Lewis Hamilton.

https://p.dw.com/p/1Gm8u
Nico Rosberg (2.v.r.) freut sich über die Pole Position vor Lewis Hamilton (r.) und Valtteri Bottas (l.). Foto: Getty Images
Nico Rosberg (2.v.r.) freut sich über die Pole Position vor Lewis Hamilton (r.) und Valtteri Bottas (l.)Bild: Getty Images/D. Istitene

Mit einem Beweis seiner Nervenstärke hat Nico Rosberg die Pole Position für den Großen Preis von Russland erobert. Der Mercedes-Pilot düpierte im Qualifying in Sotschi Formel-1-Spitzenreiter Lewis Hamilton im zweiten Silberpfeil um mehr als drei Zehntelsekunden und wahrte damit seine Mini-Chance auf eine Wende im Titelrennen. "Ich habe richtig coole Runden erwischt", schwärmte Rosberg. Hinter dem Briten Hamilton belegte der Finne Valtteri Bottas im Williams Rang drei, Ferrari-Star Sebastian Vettel musste sich mit Platz vier begnügen. "Wir hatten uns mit Sicherheit einen größeren Schritt erwartet», sagte Vettel. Hinter dem Finnen Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari belegte Nico Hülkenberg im Force India einen starken sechsten Platz.

Mit 300 km/h in die Streckenbarrieren

Erleichtert hatten die Piloten zuvor vernommen, dass der junge Spanier Carlos Sainz den beängstigenden Trainingsunfall in seinem Toro Rosso unverletzt überstanden hat. Sainz verfolgte die Entscheidung im Qualifying im Krankenhaus schon wieder am Fernseher, wenige Stunden später konnte er die Klinik wieder verlassen. "Ich habe noch ein paar Schmerzen von dem Crash, aber ich hoffe, dass ich morgen in guter Verfassung aufwache und fahren kann", sagte Sainz in einer Videobotschaft.
Der 21-Jährige hatte bei einem Tempo von 300 Stundenkilometern die Kontrolle über sein Rennauto verloren und war in die Streckenbarrieren gerast. Der Bolide grub sich derart unter die Leitplanken, dass Sainz zunächst nicht aus dem Wrack befreit werden konnte. Ein Rennstart des Sohnes von Rallye-Legende Carlos Sainz wäre mit einer Ausnahmegenehmigung der Streckenrichter möglich, da der Formel-1-Neuling zuvor im Training mehrere gewertete Runden gedreht hatte. Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost erklärte allerdings, er werde Sainz möglicherweise nicht starten lassen, auch wenn er fit sei: "Wir müssen mit den jungen Fahrern vorsichtig sein".

Das völlig zerstörte Rennauto von Carlos Sainz wird mit einem Kran abtransportiert. Foto: dpa-pa
Nur noch ein SchrotthaufenBild: picture-alliance/HOCH ZWEI

Die Bilder weckten in der Formel 1 schreckliche Erinnerungen an den fatalen Unfall von Jules Bianchi vor einem Jahr in Japan. Damals war der Franzose von der regennassen Strecke in Suzuka abgekommen und in einen Bergungskran gerast. Nach neun Monaten im Koma starb Bianchi am 17. Juli an den Folgen des Unfalls.

Rosberg erwarten "Riesenkampf" beim Start

"Ich bin nur froh, dass es Sainz gut geht", sagte Titelverteidiger Hamilton, der ansonsten eher angesäuert über die Niederlage gegen seinen Teamgefährte Rosberg war. 48 Punkte Vorsprung hat der Brite auf den Gesamtzweiten vor dem fünftletzten Saisonrennen. "Ziel ist es natürlich auch, den Rückstand zu Lewis zu verringern", sagte Rosberg. "Ich werde mir über Nacht einen Plan überlegen. Der Start wird einen Riesenkampf geben." So sieht es auch Hamilton. Zuletzt in Japan hatte der zweimalige Champion Rosberg schon in den ersten Kurven mit knallharten Manövern überholt. "Es ist ein langer Weg bis Kurve eins, das sollte mir Chancen eröffnen", sagte Hamilton. Das Rennen wird am Sonntag um 13 Uhr MESZ (DW-Liveticker ab 12.45 Uhr) gestartet.

sn (dpa, sid)