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Rebellen melden Erfolge in Aleppo

6. August 2016

Bis zu 300.000 Menschen sind in der früheren syrischen Metropole Aleppo eingeschlossen. Jetzt verkünden Rebellen, den Belagerungsring der Regierungstruppen durchbrochen zu haben.

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Rebellen in Aleppo mit einem Panzer (Foto: Reuters)
Rebellen in Aleppo mit einem PanzerBild: Reuters/A. Abdullah

Syrische Rebellen haben nach eigenen Angaben den Belagerungsring der Regierungstruppen in Aleppo gesprengt, Kämpfer seien im Südwesten der früheren Metropole vorgerückt und hätten sich mit Aufständischen aus dem eingekesselten Ostteil der Stadr vereinigt. "Das beweist, dass wir die Belagerung durchbrochen haben", sagte ein Kommandant der Miliz Dschabhat Fatah al-Scham, der früheren Al-Nusra-Front, der deutschen Presseagentur dpa.

Freude bei den Einwohnern

"Die Belagerung unserer Leute wurde gebrochen", schrieb ein Sprecher der Gruppe Ahrar al-Scham auf Twitter. Es ist eine der größten Rebellengruppen, die an den Kämpfen um Aleppos beteiligt ist. Aktivisten in der Stadt berichteten von feiernden Bewohnern auf den Straßen der eingekesselten Viertel. Die Menschen seien trotz der Gefahr von Luftangriffen ins Freie gelaufen. Von den Moscheen erschallten Koranverse.

Ein Milizionär der Rebellen während einer Kampfpause (Foto: Reuters)
Ein Milizionär der Rebellen während einer KampfpauseBild: Reuters/A. Abdullah

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien bestätigte diese Angaben. Sie wies aber darauf hin, dass es den Milizen noch nicht gelungen sei, einen sicheren Korridor zwischen den Ost-Vierteln Aleppos und den von Rebellen kontrollierten Gebieten zu schaffen. Von unabhängiger Seite sind die Angaben der Rebellen und auch die der Regierungstruppen nicht zu überprüfen.

Regime fliegt Luftangriffe

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete schwere Luftangriffe auf die "Terroristen". So bezeichnet das Regime von Machthaber Baschar al-Assad alle Aufständischen. Demnach seien auch nachrückende Truppen und Versorgungskonvois getroffen worden. Tausende "Söldner" hätten mit Hilfe von Autobomben die Soldaten der Regierung angegriffen.

Vor gut drei Wochen hatten syrische Regierungstruppen und ihre Verbündeten die letzte Versorgungsroute in die von Rebellen gehaltenen Viertel Aleppos gekappt. Die Vereinten Nationen schätzen, dass bis zu 300.000 Menschen eingekesselt sind. Internationale Hilfsorganisationen schlagen angesichts der katastrophalen Lage der Bewohner seit Tagen Alarm.

Blick auf das vom Krieg zerstörte Aleppo (Foto: Getty Images/AFP)
Blick auf das vom Krieg zerstörte AleppoBild: Getty Images/AFP/G. Ourfalian

Viele Tote bei Kämpfen

Die einstige Wirtschaftsmetropole Syriens ist seit dem Sommer 2012 zwischen Regierung und Rebellen geteilt. Ein Bündnis syrischer Rebellengruppen unter Führung von Islamisten versuchte seit einer Woche, die Belagerung zu durchbrechen. Seitdem wurden bei den Gefechten nach Angaben der Beobachtungstelle mehr als 500 Kämpfer auf beiden Seiten sowie mindestens 130 Zivilisten getötet.

Erfolg gegen IS

Unterdessen gelang es einem Bündnis kurdisch-arabischer Kämpfer die seit langem umkämpfte Stadt Manbidsch von der Terrormiliz "Islamischer Staat" zu erobern. Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) würden ganz Manbidsch kontrollieren und die Innenstadt auf der Suche nach den letzten versteckten Dschihadisten durchkämmen, erklärte die Beobachtungsstelle.

Manbidsch ist ein Knotenpunkt auf der wichtigen Nachschubroute der IS-Dschihadisten von der türkischen Grenze zu ihrer Hochburg Raka in Syrien. Die Offensive der SDF wurde von der US-geführten Militärallianz mit Luftangriffen unterstützt.

wl/ww (dpa, afp)