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Manbidsch vom IS befreit?

6. August 2016

Mit Hilfe von US-Kampfjets haben kurdisch-arabische Einheiten laut Aktivisten die umkämpfte Stadt Manbidsch weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht - ein neuer Schlag gegen die Dschihadisten der IS-Terrormiliz.

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Qualm steigt über Manbisch auf (Foto: dpa)
Das Umland der umkämpften Stadt ist schon seit Wochen unter der Kontrolle von SDF-KämpfernBild: picture-alliance/AP Photo/ARAB 24

Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) würden fast die gesamte Stadt Manbidsch kontrollieren, berichtet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, deren Sitz in Großbritannien ist. SDF-Kämpfer befänden sich noch auf der Suche nach den letzten versteckten Dschihadisten in der Innenstadt. Laut kurdischen Aktivisten vor Ort gibt es zudem noch einzelne Kämpfe in Vierteln im Nordwesten der Stadt.

Strategische Bedeutung für den IS

Das SDF-Bündnis, zu dem auch die Kurdenmiliz YPG gehört, hatte die Offensive vor zwei Monaten begonnen. Manbidsch ist ein Knotenpunkt auf der wichtigen Nachschubroute der Dschihadisten des "Islamischen Staats" (IS) von der türkischen Grenze zu ihrer Hochburg Rakka in Syrien. Mit Unterstützung von Kampfflugzeugen der US-geführten Militärallianz eroberte das SDF-Bündnis zunächst mehrere Dörfer im Umland, bevor es am 23. Juni in die Stadt selbst eindrang. Seitdem rückte es in der Stadt nun langsam vor gegen den starken Widerstand der IS-Kämpfer.

Karte Syrien Manbidsch Deutsch (Grafik : DW)
Manbidsch liegt auf der Nachschubroute des IS in dessen Hochburg Rakka

Militärakademie in Aleppo erobert?

Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle, deren Angaben für Medien oft nicht zu überprüfen sind, berichtet zudem, im Süden der umkämpften Stadt Aleppo hätten islamistische Rebellen eine strategisch wichtige Stellung der Regierungstruppen erobert. Die Fatah-al-Scham-Front, die sich früher Al-Nusra-Front nannte, habe zusammen mit der Islamistenmiliz Ahrar al-Scham mehrere Gebäude einer Militärakademie in ihre Gewalt gebracht, heißt es.

Damit könnten sie eine Versorgungsroute der von der Regierung gehaltenen Viertel unter Beschuss nehmen, erklärte die Beobachtungsstelle. Die Regierungskräfte seien trotz der Luftunterstützung des russischen Militärs in einer sehr schwierigen Situation.

Die Rebellen versuchen seit einigen Tagen, den Belagerungsring der Regierungstruppen um die von den Rebellen kontrollierten Viertel Aleppos zu durchbrechen. Vor drei Wochen hatten die Regierungssoldaten ihren Belagerungsring um den Ostteil der Stadt, die rund 100 Kilometer westlich von Manbidsch liegt, geschlossen. Die einstige Wirtschaftsmetropole Syriens ist seit dem Sommer 2012 zwischen Regierung und Rebellen geteilt. Sollte der Armee die Einnahme der gesamten Stadt gelingen, wäre dies eine schwere und womöglich entscheidende Niederlage für die Aufständischen in Syrien.

uh/jj (afp,rtr,ap)