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Präsidentenwahlen in zwei Ländern

25. Oktober 2015

In zwei afrikanischen Ländern finden an diesem Sonntag Präsidentenwahlen statt. In der Elfenbeinküste ist Amtsinhaber Ouattara klarer Favorit. In Tansania wird ein enges Rennen erwartet.

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Lange Schlangen von Wählern in Tansania (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/E. Herman

In Tansania bildeten sich in der Wirtschaftsmetropole Daressalam schon vor Beginn der Abstimmung lange Schlangen vor den Wahllokalen (Artikelbild). Jüngste Umfragen lassen in dem ostafrikanischen Land ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Nachfolge von Präsident Jakaya Kikwete erwarten, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten darf.

Als Favorit gilt der 55-jährige derzeitige Arbeitsminister John Magufuli von der Regierungspartei CCM. Aber auch dem früheren Regierungschef Edward Lowassa werden Chancen eingeräumt, das höchste Staatsamt zu erobern. Der 62-Jährige ist der gemeinsame Kandidat der vier wichtigsten Oppositionsparteien. Lowassa, der von 2005 bis 2008 Ministerpräsident war, musste seinerzeit wegen Korruptionsvorwürfen zurücktreten.

Beobachter befürchten Unruhen

Insgesamt sind rund 24 Millionen Tansanier zur Abstimmung aufgerufen. Mit einem Wahlergebnis wird binnen drei Tagen gerechnet. Beobachter hatten im Vorfeld der Wahl gewarnt, dass das außergewöhnlich enge Rennen zu politischen Spannungen in dem Land führen könnte.

Weit weniger Zündstoff birgt die Präsidentenwahl in der Elfenbeinküste, Amtsinhaber Alassane Ouattara ist klarer Favorit. Es sind die ersten Wahlen in dem westafrikanischen Land seit dem Bürgerkrieg 2010/2011, in dem mehr als 3000 Menschen getötet wurden.

Gewalt nach Wahl 2010

Damals hatte sich Machthaber Laurent Gbagbo geweigert, seine Wahlniederlage gegen Ouattara einzugestehen. Gbagbo wurde im April 2011 verhaftet. Wegen der von ihm angezettelten Unruhen muss er sich derzeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten.

Teile der ivorischen Opposition haben zu einem Wahlboykott aufgerufen. Es wird auch deshalb mit einer geringen Beteiligung gerechnet. Rund 34.000 Soldaten sind im Einsatz, um für Sicherheit zu sorgen.

Umstrittenes Referendum

In der Republik Kongo, bekannt als Kongo-Brazzaville, sind die Bürger aufgerufen, in einer Volksabstimmung über eine mögliche dritte Amtszeit von Langzeit-Präsident Denis Sassou-Nguesso zu entscheiden. Der Präsident ist 72 Jahre alt. Die Verfassung sieht eigentlich vor, dass niemand, der älter als 70 Jahre ist, Staatschef werden kann. Außerdem sind nur zwei Amtszeiten erlaubt. Diese Beschränkungen sollen jetzt fallen.

Sassou-Nguesso regiert Kongo-Brazzaville seit einem Militärputsch vor fast 32 Jahren. Das Land leidet unter einer weit verbreiteten Korruption. Ein Großteil der Kongolesen lebt trotz hoher Öleinnahmen unter der Armutsgrenze. Die Opposition hatte mit Massendemonstrationen gegen die geplante Verfassungsänderung protestiert. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei gab es Tote und Verletzte.

wl/stu (dpa, afp, rtr, epd)