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PolitikChina

Peking feuert Außenminister Qin Gang

25. Juli 2023

Die genauen Umstände des Machtverlusts von Qin Gang - immerhin nach einer steilen Karriere unter Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping - sind noch nicht bekannt. Nun wird Vorgänger Wang Yi auch sein Nachfolger.

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Qin Gang (l.) mit seinem Vorgänger und Nachfolger Wang Yi Mitte März in Moskau
Qin Gang (l.) mit seinem Vorgänger und Nachfolger Wang Yi Mitte März in Moskau Bild: Sergei Karpukhin/picture alliance/dpa/TASS

Der seit einem Monat nicht mehr öffentlich aufgetretene chinesische Außenminister Qin Gang ist aus dem Amt entfernt worden. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, stimmte der Ständige Ausschuss des Volkskongresses für diese Maßnahme. Präsident Xi Jinping habe dann eine Anordnung zur Umsetzung der Entscheidung unterzeichnet. Qin war erst im Dezember - nach einer steilen Karriere unter Staats- und Parteichef Xi - zum Außenminister der Volksrepublik ernannt worden. Sein langjähriger Vorgänger Wang Yi (69) soll nun erneut das Amt übernehmen. Bislang liegt noch keine Begründung für den Schritt vor.

Gesundheitliche Gründe? Eine außereheliche Affäre?

In den vergangenen Wochen hatte es wilde Spekulationen über das Schicksal von Qin Gang gegeben. Der 57-Jährige hatte am 25. Juni seinen letzten öffentlichen Termin in Peking. Seitdem ist er nicht mehr gesehen worden. Anfangs hatte ein Sprecher des Außenministeriums auf Anfrage erklärt, Qin sei aus gesundheitlichen Gründen verhindert. Allerdings kamen auch Spekulationen über eine mögliche außereheliche Affäre auf.

Chinas Außenminister China Qin Gang zu Besuch bei Bundesaußenministerin Annalena Baerbock am 9. Mai in Berlin
Nur ein knappes halbes Jahr amtierte Qin Gang als Chinas Außenminister. In diese Zeit fiel auch sein Besuch bei Bundesaußenministerin Annalena Baerbock am 9. Mai in Berlin Bild: Thomas Trutschel/photothek/picture alliance

Diplomaten führten den Vorfall als Beispiel für die Verschlossenheit der Pekinger Führung und deren Entscheidungsprozesse an. Tatsächlich kommt das Verschwinden von hohen Beamten, Prominenten und Geschäftsleuten in China immer wieder vor. Oft stellt sich später heraus, dass sie in Ermittlungen oder auch Kontroversen verwickelt waren.

Zu den bekanntesten Fällen der vergangenen Jahre gehört der ehemalige chinesische Interpol-Chef Meng Hongwei, der 2018 auf einer Reise in China verschwand. Zwei Jahre später verurteilte ihn ein Gericht wegen der Annahme von Bestechungsgeldern zu einer langen Haftstrafe.

sti/uh (afp, dpa, rtr)