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Nordkoreas Grenztruppen gefechtsbereit

21. August 2015

Der "Propagandakrieg" zwischen Nordkorea und Südkorea eskaliert. Nach Artillerieduellen versetzte der kommunistische Norden seine Grenztruppen in Alarmbereitschaft.

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Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un mit Soldaten (Foto: dpa)
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un mit SoldatenBild: picture-alliance/dpa/EPA/KCNA

Machthaber Kim Jong-Un (Artikelbild Mitte) habe den Oberbefehlshaber der Koreanischen Volksarmee angewiesen, die Grenztruppen sollten "in einen Kriegszustand eintreten, um vollauf gefechtsbereit für Überraschungseinsätze zu sein", meldete die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Die Entscheidung fiel demnach nach einer Sondersitzung der mächtigen Zentralen Militärkommission, der Kim vorsitzt.

Die Volksarmee solle "die psychologische Kriegsführung des Feindes" zerstören, falls Südkorea seine Propagandasendungen nicht binnen 48 Stunden einstelle, hieß es nach Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap im Staatsfernsehen
Nordkoreas.

Schüsse über die Grenze

Am Donnerstag hatte es an der Grenze zwischen den beiden koreanischen Staaten Gefechte gegeben. Wie das südkoreanische Verteidigungsministerium in Seoul mitteilte, feuerte die Artillerie zahlreiche Geschosse in Richtung Norden, nachdem dieser eine Rakete in Richtung Süden abgeschossen habe. Zuvor hatte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Militärkreise berichtet, Nordkorea habe eine südkoreanische Armeeeinheit an der Grenze bombardiert.

Südkoreanischer Posten an der Grenze zum Norden (Foto: AP)
Südkoreanischer Posten an der Grenze zum NordenBild: picture alliance/AP/Ahn Young-joon

Lautsprecher-Propaganda

Medien in Seoul berichteten unter Berufung auf Militärvertreter, die Nordkoreaner hätten auf südkoreanische Lautsprecheranlagen in der entmilitarisierten Zone gezielt. Südkorea hatte vor kurzem die gen Norden gerichteten Propaganda-Durchsagen an der Grenze nach elf Jahren wieder aufgenommen. Dies ist eine Reaktion auf einen Zwischenfall im Grenzgebiet. Seoul macht Pjöngjang für die Verletzung von zwei seiner Soldaten durch Landminen verantwortlich, die Nordkorea in der entmilitarisierten Zone auf der südlichen Seite der Grenze vergraben haben soll.

Die USA kritisierten das Vorgehen Nordkoreas: "Diese Art von provokativen Handlungen schüren nur die Spannungen", verlautete aus dem Außenministerium in Washington. "Wir sind besorgt", erklärte ein Sprecher. Nordkorea solle seine Provokationen einstellen.

wl/SC (afp, dpa)