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MeinungsfreiheitRussische Föderation

Nawalnys Aufenthaltsort nach Verlegung immer noch unbekannt

15. Dezember 2023

Vier Tage nach Bekanntwerden der Verlegung gibt es weiterhin kein Lebenszeichen des russischen Regierungskritikers. Der 47-Jährige ist gesundheitlich angeschlagen.

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Russland Oppositionsführer Nawalny
Alexej Nawalny war zuletzt nicht wie sonst bei Gerichtsverhandlungen per Video zugeschaltet worden (Archiv)Bild: NATALIA KOLESNIKOVA/AFP

Nach der Verlegung des Kremlkritikers Alexej Nawalny aus dem russischen Straflager im Gebiet Wladimir hat sein Team weiter kein Lebenszeichen von dem gesundheitlich angeschlagenen 47-Jährigen. Ein Gericht habe inzwischen zwar bestätigt, dass der Oppositionelle nicht mehr in der Region Wladimir sei. "Aber wo er ist, wissen wir weiter nicht", sagte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch.

Seit dem 6. Dezember hätten die Anwälte keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt. Warum sie ihn nicht mehr treffen durften, ist nicht bekannt. Angeblich habe Nawalny das Straflager IK-6 am 11. Dezember verlassen. Das Team und die Anwälte versuchen seit mehr als einer Woche, den Aufenthaltsort des Gegners von Präsident Wladimir Putin herauszufinden.

Nawalnys Team, das vom Ausland aus arbeitet, hatte in der Vorwoche erstmals Alarm geschlagen, nachdem der Oppositionelle nicht wie sonst bei Gerichtsverhandlungen per Video zugeschaltet wurde. Mitarbeiter des Strafvollzugs hatten das Scheitern einer Video-Schalte mit fehlendem Strom erklärt, wie Nawalnys Team mitteilte. Nun sei zumindest bestätigt, dass das gelogen gewesen sei. 

Aktionen in Deutschland geplant

Die Sorgen um Nawalny sind auch deshalb groß, weil er gesundheitlich angeschlagen ist und seit langem immer wieder ärztliche Hilfe fordert. In Deutschland sind am Wochenende im Rahmen einer bundesweiten Kampagne Aktionen zur Unterstützung Nawalnys in verschiedenen Städten geplant.

Nawalny saß im Straflager in der Stadt Kowrow im Gebiet Wladimir rund 260 Kilometer östlich von Moskau. Er war zu 19 Jahren Straflager verurteilt worden und ist international als politischer Gefangener eingestuft. Auch die deutsche Bundesregierung, die USA und die EU haben sich wegen seines Verschwindens besorgt gezeigt.

uh/hf (dpa, rtr)

Erneut Haftstrafe gegen Alexej Nawalny