Kalte Füße? - Trump lehnt TV-Debatte mit Harris ab
26. Juli 2024Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat eine Debatte mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris vorerst abgelehnt. Es sei unangebracht, etwas zu vereinbaren, solange die 59-Jährige nicht offiziell zur Präsidentschaftskandidatin der Demokraten ernannt worden sei, erklärte Trumps Kampagnen-Sprecher Steven Cheung. Er begründete die Entscheidung damit, dass die Demokraten ihre Meinung noch ändern könnten.
Erst vor einem Monat waren Trump und der aktuelle Präsident Joe Biden in einem TV-Duell aufeinander getroffen. Zu diesem Zeitpunkt waren weder Trump noch Biden von ihren Parteien als Präsidentschaftskandidaten nominiert worden.
Trump hatte noch am Dienstag während eines Telefoninterviews mit Journalisten gesagt, er sei zu einer TV-Debatte mit Harris bereit - auch zu "mehr als einer Debatte". Nun hat der Präsidentschaftskandidat der Republikaner offenbar "kalte Füße" bekommen.
Harris reagiert
"Was ist aus 'jederzeit, überall' geworden?", fragte Harris im Onlinedienst X, ehemals Twitter. Zuvor hatte sie angesichts eines möglichen Duells am 10. September erklärt: "Ich bin bereit." Trump habe einer Debatte am 10. September zugestimmt. "Jetzt scheint er einen Rückzieher zu machen."
Für den 10. September war ein Fernsehduell zwischen Trump und US-Präsident Joe Biden geplant, Biden hatte jedoch am Sonntag nach wochenlanger heftiger Debatte über seine geistige Fitness seinen Verzicht auf die Präsidentschaftskandidatur erklärt. Er plädierte für Harris als seine Nachrückerin, die derzeit die einzige Anwärterin auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei ist.
Unterstützung der Obamas
Die Demokraten möchten die Vizepräsidentin Harris nun schon Anfang August zu ihrer Präsidentschaftskandidatin machen. Ursprünglich war eine parteiinterne Abstimmung am Parteitag der Demokraten geplant, der vom 19. bis 22. August in Chicago stattfindet. Nun soll über Harris' Kandidatur schon in der ersten Augustwoche in einem virtuellen Meeting abgestimmt werden.
Schon vor ihrer offiziellen Nominierung genießt Harris große Unterstützung bei den Demokraten. Zuletzt machten auch Ex-Präsident Barack Obama und seine Ehefrau Michelle Obama ihre Unterstützung deutlich, wie amerikanische Medien berichteten. Michelle Obama und er hätten Harris diese Woche angerufen und ihr gesagt, "dass wir denken, dass sie eine fantastische Präsidentin der Vereinigten Staaten sein wird und unsere volle Unterstützung hat", teilte Obama an diesem Freitag im Onlinedienst X mit.
pdo/se (dpa, afp, rtr)