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PolitikNahost

Israel bedauert Tod dreier libanesischer Soldaten

21. Oktober 2024

Die libanesische Armee hält sich im Krieg zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz zurück. Dennoch kamen Soldaten bei einem israelischen Angriff ums Leben. Israel entschuldigt sich.

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Israelische Soldaten patrouillieren im Süden des Libanon (13.10.2024)
Die Aufnahme zeigt israelische Soldaten im Süden des Libanon nahe der Ortschaft Nakura (13.10.2024)Bild: Ilia Yefimovich/dpa/picture alliance

Die israelische Armee hat sich für den Tod dreier libanesischer Soldaten bei einem Angriff im Libanon entschuldigt. Es sei am Sonntag ein Lastwagen in einer Gegend angegriffen worden, in der zuvor ein Lastwagen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah attackiert worden sei. Der Hisbollah-Lastwagen habe Raketen transportiert. Der zweite Angriff sei in einer Kampfzone erfolgt, hieß es aus Israel weiter.

Später sei deutlich geworden, dass es sich um einen Lastwagen der libanesischen Armee gehandelt habe und drei Soldaten getötet worden seien. "Die Ankunft eines Lastwagens der libanesischen Armee war der israelischen Armee nicht bekannt" hieß es in der Mitteilung. "Die israelische Armee geht nicht gegen die libanesische Armee vor und entschuldigt sich für diese ungewollten Umstände." Die libanesische Armee verhält sich in dem Konflikt zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz neutral.

Noch ein Vermittlungsversuch von Blinken

Die USA starten unterdessen einen neuen Vermittlungsversuch, um einen Waffenstillstand zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbollah im Libanon sowie der Hamas im Gazastreifen auszuhandeln. Sowohl die Hamas als auch die Hisbollah werden von den Vereinigten Staaten und weiteren Ländern als Terrororganisationen eingestuft.

Außenminister Antony Blinken werde am Montag zu seiner elften Nahost-Reise seit Beginn des Israel-Hamas-Krieges vor gut einem Jahr aufbrechen, teilte das Außenministerium in Washington mit. Parallel dazu wurde der US-Gesandte Amos Hochstein in der libanesischen Hauptstadt Beirut erwartet.

US-Außenminister Blinken bei Pressekonferenz im Bundeskanzleramt
US-Außenminister Blinken (Archivbild) reist bereits zum elften Mal binnen eines Jahres in den Nahen OstenBild: dts-Agentur/picture alliance

Ungeachtet der diplomatischen Bemühungen gehen die israelischen Streitkräfte nicht nur im Süden des Libanon, sondern auch im Norden des Gazastreifens weiter gegen mutmaßliche Stellungen der radikal-islamischen Hamas vor. Angesichts der andauernden Kämpfe sollen bis zu 1000 Frauen und Kinder, die medizinisch versorgt werden müssen, nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Kürze aus dem Gazastreifen in europäische Städte gebracht werden.

Vereinte Bemühungen um Evakuierung

Die Evakuierungen würden vom europäischen WHO-Regionalbüro gemeinsam mit der Europäischen Union und einzelnen EU-Mitgliedstaaten organisiert, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, der Nachrichtenagentur AFP.

Der WHO-Vertreter in den Palästinensergebieten, Rik Peeperkorn, hatte bereits im Mai gesagt, dass bis zu 10.000 Menschen im Gazastreifen aus medizinischen Gründen aus dem Palästinensergebiet am Mittelmeer geholt werden müssten. Die WHO in Europa hat seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Oktober 2023 rund 600 Evakuierungen aus medizinischen Gründen in sieben europäische Länder ermöglicht.

Lufthansa hält an Flugstopp fest

Die Lufthansa Group verlängerte wegen der anhaltenden Kämpfe im Nahen Osten ihren Flugstopp nach Israel. Bis einschließlich 10. November werden die Flüge der Gesellschaften Lufthansa, Brussels Airlines, Swiss und Austrian Airlines nach Tel Aviv gestrichen, wie der Konzern in Frankfurt am Main mitteilte.

Passagiere warten am Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv während eines landesweiten Streiks
Den Flughafen in Tel Aviv fliegt die Lufthansa bis zum 10. November nicht an (Archivbild)Bild: Gil Cohen-Magen/AFP

Jets der Lufthansa-Tochter Eurowings sollen in Tel Aviv bis einschließlich 30. November nicht landen. Betroffene Fluggäste können kostenfrei auf ein späteres Reisedatum umbuchen oder den Ticketpreis zurückerhalten. Vorläufig keine Änderungen gibt es bei den Verbindungen nach Beirut (bis 30.11.) und Teheran (bis 31.10.), die ebenfalls derzeit nicht angeflogen werden.

haz/AR/MM (dpa, afp, rtr)

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