Golden Globes: "Emilia Pérez" und "Der Brutalist" räumen ab
6. Januar 2025Im kalifornischen Beverly Hills wurden die begehrten Film- und Fernsehpreise Golden Globes verliehen. Sie gelten als wichtiger Indikator dafür, wer bei der Oscar-Verleihung am 2. März zum Zuge kommen könnte. Neben den vorhersehbaren Gewinnern gab es auch einige Überraschungen.
"Emilia Pérez", ein spanischsprachiges Musical über eine transsexuelle mexikanische Kartellchefin, wurde in vier Kategorien ausgezeichnet, unter anderem als bestes Musical.
"Ihr könnt uns ins Gefängnis stecken, ihr könnt uns verprügeln, aber ihr könnt uns niemals unsere Seele, unseren Widerstand und unsere Identität nehmen", sagte die spanische Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón bei der Gala in Beverly Hills. "Erhebt eure Stimme und sagt: 'Ich habe gewonnen. Ich bin die, die ich bin, nicht die, die ihr wollt", fügte die Trans-Frau hinzu.
Der Golden Globe für den besten Spielfilm in der Kategorie Drama ging an "Der Brutalist", ein dreieinhalbstündiges Low-Budget-Epos über einen in Ungarn geborenen Architekten, der in den Vereinigten Staaten eine erfolgreiche Karriere macht.
Für den Hauptdarsteller Adrien Brody wurde der Abend zum Karriere-Comeback: 20 Jahre nach dem Oscar für seine Hauptrolle im Holocaust-Drama "Der Pianist" wurde er mit dem Golden Globe für den besten Schauspieler in einem Drama geehrt. Er habe bis zuletzt geglaubt, "diesen Moment vielleicht nie wieder zu erleben", sagte Brody in seiner Dankesrede.
Anzeichen für das Rennen um die Oscars?
Die Golden Globes, über die Unterhaltungsjournalisten aus aller Welt abstimmen, werden oft als Vorbote für die Oscar-Verleihung angesehen. Die Abstimmung über die Nominierungen für die diesjährigen Oscars beginnt am Mittwoch, und es ist gut möglich, dass die Mitglieder der Oscar-Academy von dem, was sie am Sonntagabend gesehen haben, beeinflusst werden.
Einige Filmschauspieler, die für die diesjährigen Oscars in Frage kommen, haben die Globes-Zeremonie klugerweise für ihre Wahlkampagne genutzt. Demi Moore, die ihren allerersten Golden Globe für ihre Leistung in "The Substance" erhielt, in dem es um eine alternde Schauspielerin geht, die alles tut, um ihre Karriere zu retten, sprach in ihrer Dankesrede darüber, wie lange sie schon im Geschäft ist und welche Entmutigungen sie überwunden hat.
Ein weiterer unerwarteter Sieg ging an Fernanda Torres, die den Preis für die beste Drama-Darstellerin für ihre Leistung in "I'm Still Here" erhielt, einem Drama, das auf einer wahren Geschichte basiert, die während der Militärdiktatur in Brasilien spielt. Der Film war ein großer Erfolg in ihrem Heimatland, wo er auch Ziel eines rechtsextremen Boykotts war.
In den Fernsehkategorien setzte die japanische Serie "Shogun" ihren Erfolg fort: Sie gewann in der Kategorie "Beste Mini-Serie", die Darsteller Anna Sawai, Hiroyuki Sanada und Tadanobu Asano wurden ebenfalls ausgezeichnet.
Der frühere große Gewinner "The Bear" war in fünf Kategorien nominiert, gewann aber nur für seinen Star, Jeremy Allen White, als bester Schauspieler.