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EZB rüttelt nicht am Leitzins

2. Oktober 2013

Die Europäische Zentralbank belässt ihren Leitzins auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Dort werde er auch noch länger so bleiben, sagte EZB-Chef Draghi in Paris.

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Die EZB in Frankfurt am Main (Foto: AFP/GettyImages)
Bild: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Das beschloss der EZB-Rat bei seiner auswärtigen Sitzung in Paris, wie die Notenbank in Frankfurt am Main mitteilte. Der EZB-Rat tagt jedes Jahr zweimal außerhalb des EZB-Sitzes Frankfurt.

Ökonomen hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Da sich die Konjunktur allmählich erholt, gibt es keine Notwendigkeit, den Leitzins weiter zu senken. Allerdings wird der Zins auf absehbare Zeit auch nicht steigen. Dies bekräftige EZB-Präsident Mario Draghi vor Journalisten in der französischen Hauptstadt. Die Geldpolitik werde so lange konjunkturunterstützend bleiben wie nötig..

Insgesamt bleibt die EZB auf Krisenkurs: Die wirtschaftliche Lage in vielen Euroländern ist noch fragil, die Probleme im Bankensystem sind bei weitem nicht alle gelöst. Schon wird über neue Nothilfen für Banken diskutiert. Zumindest signalisierte Draghi, dass die Notenbank Geldhäusern - falls nötig - eine neue Finanzspritze geben könnte. "Wir sind bereit, alle verfügbaren Instrumente zu nutzen", sagte der EZB-Chef. Ende 2011 und Anfang 2012 hatten sich Geschäftsbanken bei der Zentralbank insgesamt mehr als eine Billion Euro für die ungewöhnlich lange Frist von bis zu drei Jahren geborgt. Inzwischen ist der Großteil davon wieder zurückgezahlt, doch die Lage vieler Geldhäuser ist nach wie vor kritisch.

Die Querelen in der Regierungskoalition in Italien dürfte sich nach Draghis Einschätzung nicht negativ auf den Euroraum als Ganzes auswirken. "Die Eurozone und der Euro sind heute widerstandsfähiger als vor einigen Jahren", sagte der Italiener, ohne detailliert auf die Entwicklung in seinem Heimatland
einzugehen.

rbr/ul/wl (rtr/dpa)