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Draghi stellt neue Geldspritze in Aussicht

23. September 2013

Weil viele Banken ihre Notkredite an die Europäische Zentralbank zurückzahlen, geht dem Markt das Kapital verloren. EZB-Präsident Mario Draghi ist deshalb alarmiert und bietet weitere Kredite an.

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Mario Draghi bei einer Pressekonferenz (Foto: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images)
Bild: Daniel Roland/AFP/Getty Images

Europas oberster Währungshüter Mario Draghi hat den Banken in der Währungsunion frisches Geld angeboten. Im Notfall könne die Europäische Zentralbank (EZB) den Geldinstituten mit Finanzspritzen aushelfen, so Draghi im Europäischen Parlament in Brüssel. Die EZB werde alle zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen, "inklusive einer weiteren langfristigen Refinanzierungsoperation".

Die Worte des EZB-Chefs zielten allerdings nicht auf eine akut drohende Eskalation. Das Gegenteil ist der Fall: Die Banken zahlen die zum Höhepunkt der Finanzkrise erhaltenen Notkredite ab. Die EZB hatte Ende 2011 und Anfang 2012 den Banken Europas über zwei je drei Jahre lang laufende Kreditpakete eine Billion Euro zur Verfügung gestellt.

Geld soll billig bleiben

Die Rückzahlung sei ein gutes Zeichen, sagte Draghi: "Es zeigt, dass die Banken weniger abhängig von der EZB sind."Durch die Rückzahlung geht dieses Geld dem Markt nun verloren und Kredite könnten wieder teurer werden und damit die aufkeimende Wirtschaft im Euroraum abwürgen.

Durch die Bereitschaft neuer Notkredite bekräftigte Draghi auch das Versprechen, das Geld im Währungsraum dauerhaft extrem günstig zu halten: "Die Zinsen werden über einen langen Zeitraum niedrig bleiben." Momentan liegt der Zinssatz, zu dem sich die Banken untereinander Geld leihen, auf dem historischen Tief von 0,5 Prozent.

nm/sti (dpa, rtr)