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Unternehmer-Stimmung negativ

24. Februar 2009

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar wieder verschlechtert. Unternehmer beurteilen ihre gegenwärtige Lage laut Ifo-Index so schlecht wie seit 1993 nicht mehr.

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Schatten vor Konjunkturkurve
Alle wesentlichen Wirtschaftsdaten sind derzeit negativBild: Bilderbox

Auch im Februar sanken die Bewertungen der befragten Unternehmer im Hinblick auf ihre aktuelle wirtschaftliche Situation. Der vom Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) erhobene Geschäftsklimaindex fiel im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Zähler auf 82,6 Punkte. Die Ifo-Erhebung gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft.

ifo-Präsident Hans-Werner Sinn (Quelle: dpa)
ifo-Präsident Hans-Werner SinnBild: picture-alliance/ dpa

Experten hatten zuvor mit einem insgesamt für alle Branchen stabilen bis gestiegenen Geschäftsklimaindex gerechnet und sich zudem positive Auswirkungen auf die Börse erhofft. "Die seit Monaten anhaltende Verschlechterung der Geschäftssituation der Unternehmen geht auch im Februar weiter", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn am Dienstag (24.02.2009) in München. "Insgesamt deuten die Befragungsergebnisse nicht auf eine konjunkturelle Wende hin."

Baugewerbe und Einzelhandel optimistischer

Bessere Aussichten seien für die zweite Jahreshälfte zu erwarten, sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Abberger. Wenn weltweit die Konjunkturprogramme wirkten, werde es zumindest eine Stabilisierung geben, wenn auch noch keinen Aufschwung.

Besonders Industrieunternehmen bewerteten ihre Situation schlechter als im Monat zuvor. Sie rechnen mit schrumpfendem Auslandsgeschäft und Stellenabbau. Auch der Großhandel sieht die Lage und die Aussichten kritischer.

Schrottautos stapeln sich am auf einem Schrottplatz (Quelle: AP)
Die Abwrackprämie beträgt 2500 Euro pro Auto und soll die Wirtschaft ankurbelnBild: AP

Bessere Stimmung herrscht im Baugewerbe und im Einzelhandel. Besonders der Autohandel ist optimistisch. Als Grund vermutet Ifo-Präsident Sinn die Abwrackprämie. Zahlreiche Kfz-Händler berichteten über vermehrten Kundenansturm wegen der staatlichen Prämie für das Verschrotten alter Fahrzeuge.

Auswirkung auf DAX

Die enttäuschenden Zahlen des Münchener Wirtschaftsinstituts und die drastischen Kursverluste an der Wall Street drückten den deutschen Aktienmarkt am Dienstag weiter, wenn auch mit gebremstem Tempo. Die trübe Stimmung deutscher Unternehmer ließ den Leitindex DAX zeitweise bis auf 3817 Punkte fallen. Mit einem minus von rund einem Prozent ging er schließlich bei 3895 Punkten aus dem Handel.

Auch amerikanische und asiatische Aktienindizes waren Anfang der Woche stark gesunken. Der Dow-Jones-Index hat sich am Dienstag jedoch wieder erholt: Er legte um 3,32 Prozent auf 7350 Punkte zu, nachdem er am Montag auf 7115 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Oktober 1997 gefallen war. (sas)

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