1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

US-Leitbörse schließt auf Elf-Jahres-Tief

24. Februar 2009

Nach dem Deutschen Aktienindex DAX sind auch die Börsenindizes in den USA auf historische Tiefstände gefallen. Die Leitbörse an der Wall Street markierte ein Elf-Jahres-Tief. Ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht.

https://p.dw.com/p/GzwQ
Besorgte Wall-Street-Börsianer (Quelle: AP)
Wenig Freude bereitet Börsianern dieser Tage der Handel mit AktienBild: AP
Mann fegt vor Bankgebäude an der Wall Street (Quelle: AP)
Es herrscht Kehraus-Stimmung am wichtigsten Finanzplatz der WeltBild: AP

Der US-Leitindex Dow Jones fiel am Montag (23.02.2009) bis zum Börsenschluss um 3,41 Prozent auf 7114 Punkte. So tief stand der Index zuletzt am 7. Mai 1997. Weder das Platzen der Börsenblase zur Jahrtausendwende noch die Terroranschläge vom 11. September 2001 hatten das Börsenbarometer so tief drücken können.

Die US-Technologie-Börse Nasdaq rutschte am Montag ebenfalls tief in die roten Zahlen. Sie schloss mit einem Minus von 3,7 Prozent bei 1387 Punkten.

Gründe: Rezession und Unsicherheit

Nach Medienberichten gerieten die Aktienkurse von IT-Unternehmen unter Druck, weil viele Marktteilnehmer davon ausgingen, dass Firmen wegen der Rezession ihre IT-Ausgaben weiter kürzen. Das würde die Ergebnisse der Soft- und Hardware-Hersteller belasten.

Ein weiterer Grund für die Kursverluste war nach Einschätzungen von Marktbeobachtern die anhaltende Unsicherheit über die weiteren Schritte der US-Regierung zur Krisenbewältigung.

Nasdaq-Gebäude am New Yorker Times Square (Quelle: AP)
Auch an der Technologie-Börse Nasdaq bestimmten rote Zahlen das GeschehenBild: AP

Verluste von fünf bis sieben Prozent

Kursverluste von fünf bis sieben Prozent verbuchten der Chip-Hersteller Intel, der Mischkonzern General Electric, der Computer-Hersteller Hewlett Packard, das Kreditkarten-Unternehmen American Express und der Aluminium-Hersteller Alcoa.

Von den 30 Unternehmen, die im Dow-Jones-Index gelistet sind, konnten bei Börsenschluss lediglich zwei Banken Kursgewinne verzeichnen. Die Bank of America rückte 3,1 Prozent vor, und die Citigroup gewann sogar 9,7 Prozent auf 2,14 Dollar hinzu. Letztere profitierte von Hoffnungen auf ein verstärktes Engagement der amerikanischen Regierung bei der massiv unter Druck geratenen Großbank. Der Kursgewinn bei der Citigroup kann jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Bank binnen eines Jahres mehr als neunzig Prozent ihres Marktwertes eingebüßt hat.

Fallende Kurse auch in Asien

Die schwachen Vorgaben der Wall Street und die allgemeine Beunruhigung über den Zustand des Weltfinanzsystems wirkten sich auch auf die asiatischen Börsen aus.

Der japanische Nikkei-Index schloss mit einem Minus von 1,46 Prozent auf 7268 Punkten. Zuvor war er zwischenzeitlich sogar auf ein 26-Jahres-Tief von 7155 Zählern eingebrochen.

Verluste von zum Teil mehr als drei Prozent verzeichneten auch die Aktienmärkte in Taiwan, Singapur, Südkorea, Hongkong und Schanghai.

DAX setzt Talfahrt fort

An der Frankfurter Börse fiel am Dienstag der Deutsche Aktienindex weiter. Er hatte am Vortag erstmals seit mehr als vier Jahren die psychologisch wichtige Marke von 4000 Punkten unterschritten und war zum Börsenschluss bei 3936 Punkten gelandet.

Auch der MDAX und der TecDAX gaben zunächst weiter nach.(mas/gri)