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Deutsche Exporte wachsen weiter

9. September 2021

Deutschlands Exportunternehmen haben auch im Juli wieder mehr Waren ins Ausland verkauft als vor der Corona-Krise. Während die Importe abnahmen, legten die Exporte im Juni um 0,5 Prozent zu - vor allem innerhalb der EU.

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Deutschland Containerterminal Tollerort am Hamburger Hafen
Bild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

Der lange Aufwärtstrend der deutschen Exporteure nach dem Corona-Einbruch hat sich im Juli trotz erheblicher Behinderungen durch Materialengpässe fortgesetzt. Die Ausfuhren wuchsen um 0,5 Prozent zum Vormonat und damit bereits zum 15. Mal in Folge, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.

Allerdings hatte es im Juni noch ein kräftigeres Wachstum von 1,3 Prozent gegeben. Inzwischen liegen die Exporte um 1,6 Prozent höher als im Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden insgesamt Waren und Dienstleistungen im Wert von 788,1 Milliarden Euro exportiert. Umgekehrt kamen in dem Zeitraum Importe von 679 Milliarden Euro nach Deutschland. Im Monatsvergleich zum Juni gingen die Einfuhren im Juli um 3,8 Prozent zurück. Die Außenhandelsbilanz schloss im Juli den vorläufigen Angaben des Bundesamtes zufolge mit einem Überschuss von 18,1 Milliarden Euro ab.

Handel in der Union blüht

Ein Warnzeichen ist die Entwicklung der Importe. Diese waren im Juli überraschend gesunken. "Der Zufluss von Materialien aus dem Ausland stockt", sagte Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank dazu. "Es ist deshalb wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich der stellenweise nur tröpfchenweise fließende Nachschub an Vorprodukten auch in den Exportzahlen niederschlagen wird." Das dürfte besonders die Autobranche zu spüren bekommen.

Insgesamt verkauften die Unternehmen im Juli Waren im Wert von 115,0 Milliarden Euro ins Ausland. Verglichen mit Juli 2020 ist das eine Zunahme von 12,4 Prozent. Dabei wuchsen die Ausfuhren zum wichtigsten Exportkunden USA um 15,7 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro, während die nach China um 4,3 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro sanken. Das Auslandsgeschäft mit den EU-Ländern legte um 17,7 Prozent auf 61,6 Milliarden Euro zu.

"Ausblick bleibt positiv"

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat seine Exportprognose wegen der Erholung der Weltwirtschaft kürzlich erhöht. Deutsche Firmen dürften demnach 2021 acht Prozent mehr ausführen. Wegen der Corona-Krise waren ihre Exporte 2020 um mehr als neun Prozent eingebrochen.

"Auch nach 14 Anstiegen in Folge setzt der Exportsektor seine Aufwärtsfahrt fort, wenn auch zuletzt nur sehr langsam", kommentiert Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe die Zahlen des Statistischen Bunddesamtes. "Aufgrund der fortschreitenden Erholung der Weltwirtschaft bleibt der Ausblick für diesen Sektor noch positiv. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. In China und den USA sind die stürmischen Wachstumszeiten jedoch vorüber. Das Exportgeschäft dorthin dürfte sich künftig weniger dynamisch entwickeln."

dk/bea (afp, rtr, dpa)