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Deutsche Bahn: Gewerkschaft bläst zum Kampf

22. Juni 2023

Nachdem die Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeber Deutsche Bahn vorerst gescheitert sind, könnte es zu Streiks kommen. Die Gewerkschaft EVG beschließt nach Scheitern der Bahn-Gespräche eine Urabstimmung zu Streiks.

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Hamburg Hauptbahnhof: Schild zeigt Zugausfall wegen Streiks an
Hamburg Hauptbahnhof: Schild zeigt Zugausfall wegen Streiks anBild: Fabian Bimmer/REUTERS

Nach der gescheiterten Tarifrunde mit der Deutschen Bahn (DB) will die Eisenbahnergewerkschaft EVG erneut streiken. Man werde zur Urabstimmung aufrufen, teilte die EVG am Donnerstag mit. Der Prozess der Urabstimmung könne "vier bis fünf Wochen in Anspruch nehmen", sagte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert am Donnerstag. Burkert weiter: "Wir sind nach wie vor verhandlungsbereit; um zu einem Abschluss zu kommen, muss die DB AG jetzt noch einmal ordentlich nachlegen."

Die EVG hatte bereits am Mittwochabend nach einer Bewertung der Tarifkommission erklärt, die von der Bahn angebotene Laufzeit von 27 Monaten sei deutlich zu lang, die Lohnerhöhung zu niedrig und zu spät. Allerdings könnte es auch vor Ende der Urabstimmung zu Arbeitsniederlegungen zukommen.  

Der Tarifkonflikt dauert seit Ende Februar an. Die EVG ging mit dem Ziel einer Festbetragserhöhung von mindestens 650 Euro im Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Lohngruppen in die Gespräche. Die Laufzeit sollte nach ihren Vorstellungen ein Jahr betragen. Die Bahn hat nach eigenen Angaben zuletzt einen hohen Festbetrag, eine Inflationsausgleichsprämie von 2850 Euro und weitreichende strukturelle Verbesserungen bei 27 Monaten Laufzeit des Tarifvertrags in Aussicht gestellt.

Noch weit auseinander

Die Gewerkschaft verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn- und Busunternehmen, darunter etwa 180.000 bei der Deutschen Bahn. Inzwischen hat die EVG Tarifabschlüsse mit mehreren privaten Konkurrenten des Staatskonzerns erzielt. Die Vereinbarungen etwa mit der Transdev-Gruppe beinhalten insgesamt 420 Euro mehr Lohn sowie Inflationsausgleichsprämien von rund 1000 Euro oder mehr, bei einer Vertragslaufzeit von 21 Monaten.                                                                                       

Die EVG hatte ursprünglich zwölf Prozent mehr Lohn gefordert, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr - bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Bahn hatte zuletzt einen "hohen Festbetrag" sowie einen zusätzlichen Inflationsausgleich von 2850 Euro netto bei einer Laufzeit von 27 Monaten in Aussicht gestellt. Zudem habe man strukturelle Verbesserungen angeboten, um die Bahn als Arbeitgeber attraktiver zu machen und das Personal zu binden, erklärte der Staatskonzern.

dk/hb (afp, rtr, dpa)