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Boeing muss zahlreiche "Dreamliner" überprüfen

20. August 2024

Der amerikanische Flugzeugbauer hat neue Probleme: Die US-Luftfahrtbehörde meldet Sicherheitsbedenken bei Maschinen des Typs 787 an. Zugleich muss Boeing Testflüge eines 777-Modells stoppen.

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Ein Flugzeug des Typs Boeing 787 "Dreamliner" der LATAM Airlines am Frankfurter Flughafen
Weltweit müssen nun Flugzeuge des Modells 787 "Dreamliner" inspiziert werdenBild: Rüdiger Wölk/IMAGO

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat Inspektionen von Hunderten Flugzeugen des Typs 787 "Dreamliner" angeordnet. Damit sieht sich der amerikanische Flugzeugbauer Boeing erneut mit Sicherheitsbedenken konfrontiert.

Die Entscheidung folgt einem Vorfall im März, bei dem ein Flugzeug der chilenischen LATAM Airlines in einen plötzlichen Sturzflug überging und dabei mehr als 50 Passagiere verletzt wurden. 

Probleme mit den Kapitänssitzen

Nach Angaben der FAA war die Ursache für den Sturzflug eine unkontrollierte Bewegung des Kapitänssitzes, die zur Deaktivierung des Autopiloten führte. Dadurch könne es zu einem schnellen Sinkflug des Flugzeuges und zu schweren Verletzungen von Passagieren und Besatzung kommen.

Die amerikanische Luftfahrtbehörde erklärte, sie habe insgesamt fünf Berichte über ähnliche Probleme mit den Sitzen des Kapitäns und des Ersten Offiziers in 787-Maschinen erhalten. Zwei dieser Fälle werden derzeit noch untersucht.

Die Anweisung der FAA betrifft 158 in den USA registrierte Flugzeuge und mehr als 730 weltweit. Die betroffenen Fluggesellschaften werden verpflichtet, innerhalb von 30 Tagen die Kapitänssitze der Modelle auf fehlende oder gebrochene Kippschalter und beschädigte Schalterabdeckungen zu überprüfen - und gegebenenfalls auszutauschen.

Stopp von neuen Zertifizierungsflügen

In einer separaten Mitteilung teilte Boeing mit, die Testflüge mit dem noch nicht zertifizierten Langstreckenjet 777-9 ausgesetzt zu haben. Bei einem Wartungscheck war ein defektes Bauteil zwischen Triebwerk und Flugzeugstruktur entdeckt worden.

Die FAA bestätigte, sie sei von Boeing nach einem Testflug des 777-9 in der vergangenen Woche über den Vorfall informiert worden. Boeing hatte erst im Juli mit den Zertifizierungsflügen des neuen Modells begonnen - nach langer Verzögerung.

ch/wa (dpa, rtr)