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KonflikteUkraine

Blinken in Kiew: Neue US-Militärhilfe ist auf dem Weg

14. Mai 2024

Mit seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt will US-Außenminister Blinken auch die Moral des bedrängten Landes stärken. Doch weitaus wichtiger ist für Staatschef Wolodymyr Selenskyj die fortdauernde Unterstützung.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kann US-Außenminister Antony Blinken bereits zum vierten Mal in Kiew begrüßen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kann US-Außenminister Antony Blinken bereits zum vierten Mal in Kiew begrüßen Bild: Brendan Smialowski/AP/picture alliance

Die neue US-Militärhilfe für Kiew soll nach Angaben von Außenminister Antony Blinken bald in der Ukraine eintreffen. Die Hilfe "sei auf dem Weg" und werde einen "echten Unterschied auf dem Schlachtfeld" machen, sagte Blinken bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Hauptstadt Kiew. Die US-Regierung hatte in der vergangenen Woche ein weiteres Paket mit Militärhilfen für Kiew in einem Umfang von rund 400 Millionen US-Dollar (rund 371 Millionen Euro) angekündigt. Die vorherigen Mittel der Vereinigten Staaten für die Ukraine waren Ende des vergangenen Jahres ausgelaufen. 

Selenskyj bekräftigte bei dem Treffen mit Blinken mit Blick auf den russischen Vorstoß in der Region Charkiw seine Forderung nach einer Stärkung vor allem der ukrainischen Luftabwehr. Blinken war am Dienstagmorgen von Polen aus mit einem Nachtzug nach Kiew gereist. Es ist bereits der vierte Ukraine-Besuch des US-Außenministers seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022.

Ein bei russischen Attacken schwer beschädigtes Mehrfamilienhaus in der Stadt Woltschansk nordöstlich von Charkiw
Ein bei russischen Attacken schwer beschädigtes Mehrfamilienhaus in der Stadt Woltschansk nordöstlich von CharkiwBild: GEORGE IVANCHENKO/EPA

Lenkbomben auf Charkiw

Derzeit steht der neue große Angriff russischer Truppen im Grenzgebiet nahe der Millionenstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine im Fokus. Russische Kräfte drangen am Montag bis zum Nordrand der Stadt Wowtschansk etwa 40 Kilometer nordöstlich von Charkiw vor. Bei erneuten russischen Angriffen am frühen Morgen wurden nach Angaben der örtlichen Behörden vier Menschen verletzt. Die russischen Truppen hätten die zweitgrößte ukrainische Stadt mit nachgerüsteten hochpräzisen Lenkbomben aus der Sowjetzeit attackiert, die Marschflugkörpern ähneln.

Explosionen in Belgorod

Infolge des Angriffskriegs gegen die Ukraine stehen auch Russlands Grenzregionen immer wieder unter Beschuss, wobei Opfer und Schäden nicht vergleichbar sind mit den Kriegsfolgen in der Ukraine. In der Nacht zu Dienstag gab es in der Region Belgorod einen weiteren Luftangriff. Dabei seien in der gleichnamigen Regionalhauptstadt etwa zwei Dutzend Häuser und eine Stromleitung beschädigt worden, teilte der Gouverneur der südrussischen Region, Wjatscheslaw Gladkow, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Eine Frau habe eine Schrapnellverletzung an der Wirbelsäule erlitten. Die russische Luftabwehr habe 25 Raketen über der Region abgeschossen, die von der Ukraine aus von Mehrfachraketenwerfern abgefeuert worden seien, meldete das Verteidigungsministerium in Moskau ergänzend.   

Ein durch einen - vermutlich ukrainischen - Luftangriff zerstörter Wohnblock in der Stadt Belgorod
Ein durch einen - vermutlich ukrainischen - Luftangriff zerstörter Wohnblock in der Stadt Belgorod (Foto vom 12. Mai) Bild: Stringer/REUTERS

Anschlag auf Güterzug in Kotluban

In der südrussischen Region Wolgograd brachten Behördenangaben zufolge Unbekannte einen Güterzug zum Entgleisen. Durch einen Eingriff von Unbefugten seien die Waggons eines Güterzugs im Bahnhof Kotluban entgleist, erklärte die russische Bahn. Nach ersten Informationen wurde niemand verletzt. Ein Dieseltank und einige mit Holz beladene Waggons seien in Brand geraten, teilte die staatliche Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Zivilschutzministerium mit.

In anderen russischen Medien heiß es, die Entgleisung des Zuges sei durch einen ukrainischen Drohnenangriff verursacht worden. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben bereits mehrfach Sabotageanschläge auf die russische Bahn verübt, um die Nachschublogistik für die Invasionstruppen auch weit entfernt von der Front zu stören.

sti/gri (afp, dpa, rtr)