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Berlin und Paris bei EADS einig

5. Dezember 2012

Lange hatten Deutschland und Frankreich um die Neustrukturierung des europäischen Luftfahrtgiganten EADS gerungen. Die erzielte Einigung verringert nun den staatlichen Einfluss.

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Montage eines Airbus in einer Werkshalle in Hamburg (Foto: dapd)
Bild: dapd

Der Luft- und Raumfahrt und Rüstungskonzern EADS steht vor den größten Umwälzungen seit seiner Gründung im Jahr 2000. Monatelang hatten die bisher mit rund 45 Prozent am Konzern direkt und indirekt beteiligten Länder Deutschland und Frankreich verhandelt.

Nun steht die Neuordnung der Airbus-Mutter fest. Wie das Unternehmen mitteilte, wird sich Deutschland erstmals direkt am Kapital beteiligen. Damit will die Bundesrepublik sichergehen, dass die Machtbalance mit Frankreich erhalten bleibt. Nach EADS-Angaben wird Deutschland künftig ebenso wie Frankreich zwölf Prozent der Anteile halten, Spanien rund vier.

Bisher hatte Deutschland 22,5 Prozent über den deutschen Autohersteller Daimler und einem Konsortium aus öffentlichen und privaten Banken gehalten. Auf französischer Seite waren es ebenfalls 22,5 Prozent, die dem Staat und dem französischen Lagardère-Konzern gehören. Spanien hielt 5,5 Prozent an dem Konzern.

Hintergrund der Neuordnung sind die Ankündigungen der privaten Großaktionäre Daimler und Lagardère, sich aus dem Luft- und Raumfahrtkonzern zurückzuziehen. Der deutsche Autokonzern und die französische Mediengruppe waren maßgeblich an der bisherigen Struktur des Aktionärspakt des Unternehmens beteiligt. EADS will bis zu 15 Prozent der ausstehenden Aktien aufkaufen.

Der Konzern ist der größte Luft-und Raumfahrtbauer und der zweitgrößte Rüstungskonzern Europas. Insgesamt beschäftigt EADS mehr als 130.000 Mitarbeiter und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von fast 50 Milliarden Euro.

nm/wl (dpa, rtr, dapd, afpd)