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PolitikIsrael

Ägypten soll Nahost-Friedensplan entwickelt haben

24. Dezember 2023

Arabischen Medienberichten zufolge hat Ägypten einen Friedensplan für den Israel-Hamas-Krieg entworfen. Kairo spielt in dem Konflikt eine Vermittlerrolle. Die Kämpfe im Gazastreifen gehen derweil unvermindert weiter.

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Gaza | Nahostkonflikt | Kämpfe
Ein Panzer der israelischen Armee fährt vom Süden Israels in den Gazastreifen Bild: Menahem Kahana/AFP

Ägypten hat arabischen Medienberichten zufolge einen Entwurf zur Beendigung des Gaza-Krieges in mehreren Stufen erarbeitet. Wie der saudische TV-Kanal Aschark News berichtete, ginge es in der ersten Phase darum, eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause durchzusetzen. In dieser Zeit sollten auch 40 von der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltene Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug sollte Israel 120 palästinensische Gefangene freilassen. Der Bericht bezog sich auf "informierte Quellen", die nicht näher benannt wurden.

Plan will Dialog von Fatah und Hamas

In der zweiten Phase ginge es darum, einen nationalen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens herzustellen. Dieser Passus bezieht sich auf die Rivalität zwischen den beiden größten Palästinensergruppen, der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der islamistischen  Hamas, die von Israel, der EU, den USA und einigen arabischen Staaten als Terrororganisation gelistet ist.

Gaza | Nahostkonflikt | Kämpfe
Israelische Soldaten beziehen ihre Stellungen in der Nähe des GazastreifensBild: Menahem Kahana/AFP

Die dritte Phase sieht demnach einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen vor. Zum Schluss sieht der Plan den Angaben zufolge einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen vor. Bisher gibt es keine offiziellen Stellungnahmen zu dem Bericht. Der Anführer der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, war zuvor mit einer Delegation zu Gesprächen in Ägypten. Das Land sieht sich in dem Krieg in einer Vermittlerrolle.

Israel und Hamas kämpfen in Chan Junis 

Unterdessen setzt die israelische Armee ihre Angriffe gegen die Hamas im Gazastreifen mit unverminderter Härte fort und konzentriert sich dabei zunehmend auf den Süden des Gebiets. Nach den Kämpfen in der Stadt Gaza im Norden würden die Haupteinsätze nun "auf eine andere Bastion der Hamas, Chan Junis", ausgerichtet, sagte Armeesprecher Jonathan Conricus dem US-Sender Fox News. 

Gaza | Nahostkonflikt | Kämpfe
Israelische Soldaten bei ihren Panzern am 24. Dezember 2023 in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen im Süden IsraelsBild: Menahem Kahana/AFP

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte in einer Sitzung seines Kabinetts: "Der Krieg wird lang sein." Er räumte jedoch ein, dass der Krieg von Israel "einen sehr hohen Preis" fordere. Israel werde "mit voller Kraft bis zum Ende weitermachen, bis zum Sieg, bis wir alle unsere Ziele erreicht haben". Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, dass allein seit Freitag 14 ihrer Soldaten im Gazastreifen getötet worden seien. 

Netanjahu weist Medienberichte zurück

Zugleich wies der israelische Regierungschef einen Bericht zurück, wonach Israel auf Druck der USA auf eine Ausweitung des Krieges auf den Libanon verzichte. "Ich habe unwahre Veröffentlichungen gesehen, die behaupten, dass die USA uns an Einsätzen in der Region gehindert haben und hindern", erklärte er. "Das ist nicht wahr. Israel ist ein souveräner Staat." Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, dass Netanjahu von US-Präsident Joe Biden davon überzeugt worden sei, die islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon nicht anzugreifen.

Präsident Joe Biden am Telefon
US-Präsident Joe Biden und der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu haben telefoniert (Archivbild)Bild: Adam Schultz/picture alliance/ZUMAPRESS

Laut einer Mitteilung des Weißen Hauses hat Biden in einem Telefongespräch mit Netanjahu "die Ziele und Phasen" der Militäraktion Israels im Gazastreifen erörtert. Biden habe dabei die "kritische Notwendigkeit" betont, die Zivilbevölkerung und die Unterstützer der humanitären Hilfsaktion zu schützen. Es sei sehr wichtig, Zivilisten zu erlauben, sich aus Kampfgebieten zu entfernen. Biden und Netanjahu hätten zudem über die Bedeutung der Freilassung aller von der Hamas verschleppten Geiseln gesprochen, erklärte das Weiße Haus. 

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Redaktionsschluss 21:15 Uhr (MEZ). Dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert!  

nob/gri/pg (dpa, afp, rtr)