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Wunderwald in Ägyptens Wüste

19. November 2013

In Ägypten ist fruchtbares Land äußerst knapp. Nur etwa 3 Prozent der Fläche sind für landwirtschaftliche Zwecke geeignet. Das gesamte Leben hängt am Wasser des Nils, an dessen Ufern sich die über 85 Millionen Ägypter drängen. Der Rest des Landes ist Wüste. Ägyptische und deutsche Wissenschaftler haben jetzt einen Weg gefunden, in der Wüste Wälder wachsen zu lassen.

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Es sieht aus wie eine Fata Morgana. Aber die Wälder in Ägyptens Wüste gibt es wirklich, bewässert mit vorgereinigtem Abwasser aus Kläranlagen. So werden die knappen Ressourcen an Trinkwasser geschont. An 24 Orten in Ägypten sind solche Wunderwälder innerhalb der letzten 8 Jahre aus dem Wüstenboden geschossen. Denn das Abwasser ist nährstoffreich und lässt Pflanzen wie Afrikanisches Mahagoni, Eukalyptus, Jatropha und Sisal schneller als gewöhnlich wachsen. Das schafft nicht nur rares Grün in einem Land, in dem Wald gerade mal 0,1% der Gesamtfläche bedeckt, sondern auch Arbeitsplätze - ein enormes wirtschaftliches Potenzial, das in der Wüste schlummert. Und auch das Klima profitiert, denn die schnellwachsenden Wälder speichern Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Noch allerdings ist unklar, inwieweit mit dem Abwasser auch giftige Schwermetalle in den Boden gelangen. Ägyptens Regierung und die Bayerische Landesregierung sehen in dem bi-nationalen Forschungsprojekt großes Potenzial: Mindestens 500.000 Hektar Wüste sollen in den nächsten Jahren aufgeforstet werden.

Bericht: Florian Nusch