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Zähes Ringen um Irans Atomprogramm

7. Dezember 2010

Atomgespräche mit Iran: Fortsetzung für Ende Januar geplant +++ Ersehnte Regenfälle beenden Waldbrände in Israel +++ "Bitterer Kaffee" für Irans Staatsfernsehen

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Catherine Ashton und Saeed Jalili, Foto: ap
Catherine Ashton und Saeed JaliliBild: AP

Es ist das erste Mal seit einem Jahr, dass sich die internationale Gemeinschaft wieder mit dem Iran an einen Tisch gesetzt hat, um Gespräche über dessen umstrittenes Atomprogramm wieder aufzunehmen. Hauptstreitpunkt ist nach wie vor der Urananreicherung des Landes. Viele Länder werfen der Regierung von Präsident Ahmadinedschad vor, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie heimlich am Bau von Nuklearwaffen zu arbeiten. Iran hingegen beharrt auf seinem Recht, Atomenergie friedlich zu nutzen. Die Teilnehmer des Treffens vertagten sich am Dienstag (07.12.2010) auf Ende Januar, dann will man erneut zusammen kommen. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton, die die sogenannten 5+1-Gruppe vertritt, sprach von substanziellen Gesprächen. Aber ist es schon ein Erfolg, wenn keiner vom Tisch aufsteht und geht?

Ersehnte Regenfälle

Ausgebrannter Bus bei Haifa, Foto: ap
Ausgebrannter Bus bei HaifaBild: AP

Die schweren Waldbrände im israelischen Karmel-Gebirge sind dank der ersten richtigen Regenfälle seit acht Monaten schneller als erwartet gelöscht worden. Der einsetzende Regen habe geholfen, die letzten Brandherde zu beseitigen, sagte der Sprecher der Einsatzkräfte, Joram Levy, am Montag in Haifa. Die Bilanz dieser Brände, die am vergangenen Donnerstag ausgebrochen waren, ist allerdings verheerend: 41 Tote, mehr als 17.000 Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten und ein ökologisches Desaster, denn fast die Hälfte der Natur im Karmel-Gebirge wurde vernichtet. In die Kritik gerät jetzt zunehmend der israelische Innenminister Eli Jischai, der für die schlechte Ausrüstung und die mangelnde Vorbereitung der Feuerwehrleute verantwortlich gemacht wird. Wenn der Vorsitzende der streng-religiösen Schas-Partei für die Feuerwehr ebenso gekämpft hätte wie für seine orthodoxe Klientel, dann hätte es ein solches Desaster nicht gegeben, so der Vorwurf.

Bitterer Kaffee für Irans Regime

Nach der brutalen Niederschlagung der Protestwelle wegen der umstrittenen Präsidentschaftswahlen im Jahr 2009 scheint es leiser geworden zu sein im Iran. Doch verstummt sind die Regimekritiker mitnichten. Viele haben sich ihre Nischen gesucht, und protestieren auf subtilere Art und Weise. Zum Beispiel die Comedy-Serie "Bitterer Kaffe", die derzeit im Iran für Furore sorgt: Denn oberflächlich betrachtet handelt es sich um einen Historien-Klamauk, in Wahrheit aber ist die Geschichte aktueller und politischer denn je: Und was fast an ein kleines Wunder grenzt: Sie hat es geschafft, die strenge Zensurbehörde des Landes zu umgehen.

Redaktion: Ina Rottscheidt

Szene aus dem persischen Film "Bitterer Kaffee", Quelle: http://www.ghahvetalkh
Szene aus dem persischen Film "Bitterer Kaffee"Bild: http://www.ghahvetalkh.net