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Doping-Sperren gegen zwölf russische Sportler

1. Februar 2019

Der Internationale Sportgerichtshof CAS greift durch: Wegen Dopings hat er Hochsprung-Olympiasieger Iwan Uchow und elf weitere russische Leichtathleten mit Wettkampfsperren zwischen zwei und acht Jahren bestraft.

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Iwan Uchow
Der russische Hochspringer Iwan Uchow (Archivfoto)Bild: Getty Images

"In allen Fällen wurden die Athleten für schuldig befunden, gegen die Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen zu haben", teilte der Sportgerichtshof CAS im schweizerischen Lausanne mit. Die Sportler seien im Zeitraum von 2012 bis 2013 Teil eines Dopingprogramms mit Anabolen Steroiden gewesen und hätten von "Schutzmethoden" profitiert. Grundlage der Urteile ist der Report des WADA-Sonderermittlers Richard McLaren. Der Kanadier hatte in seiner von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) in Auftrag gegebenen Untersuchung institutionelles Doping in Russland aufgedeckt.

Der prominenteste Verurteilte ist Iwan Uchow, der bei den Olympischen Spielen in London im Hochsprung die Goldmedaille gewonnen hat. Er wurde für vier Jahre gesperrt, seine Ergebnisse zwischen dem 16. Juli 2012 und dem 31. Dezember 2015 annulliert. Acht Jahre Sperre erhielt Tatjana Lyssenko. Der Hammerwerferin war wegen Dopings bereits der Olympiasieg 2012 aberkannt worden, nun wird sie auch den WM-Titel 2013 verlieren.

Zu den gesperrten Athleten gehört unter anderem auch die ehemalige Hochsprung-Weltmeisterin und London-Dritte Swetlana Schkolina, der ehemalige Hallen-Weltmeister Ljukman Adams (Dreisprung) und die zweimalige Staffel-Weltmeisterin Tatjana Firowa (4x400).

Belastbare Beweise

Die unabhängige Integritätskommission AIU des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF begrüßte die Entscheidung. "Das heutige Urteil bestätigt, dass die Beweise, die dem McLaren-Report zugrunde liegen, verlässlich sind und die Sanktionierung von Anti-Doping-Verstößen möglich machen", sagte AIU-Chef Brett Clothier.

Er stellte gleichzeitig in Aussicht, dass in Zukunft weitere Sanktionen folgen könnten: "Es ist sehr ermutigend und gibt uns die Möglichkeit, weitere Fälle zu verfolgen." Im vergangenen Juli hatte die AIU öffentlich gemacht, dass sie in über 100 Fällen wegen Dopings ermittle, 57 davon würden Russland betreffen.

RUSAF wartet Begründung ab

"Im Moment ist es erst eine Entscheidung in erster Instanz", sagte Dmitri Schljachtin, Präsident des russischen Leichtathletik-Verbandes RUSAF, der Nachrichtenagentur TASS: "Wir müssen die Urteilsbegründung abwarten, bevor wir entscheiden, was die nächsten Schritte sind." Gegen die Urteile können die Athleten innerhalb von 21 Tagen Einspruch einlegen.

Seit November 2015 ist die RUSAF wegen des Dopingskandals von der IAAF ausgeschlossen. Daher ist laut Statuten des Weltverbandes der CAS für die Sanktionierung russischer Leichtathleten zuständig. Russische Sportler dürfen international nur als sogenannte Neutrale Athleten an den Start gehen. Dies allerdings nur nach einer eingehenden Prüfung durch die IAAF.

kle/uh (dpa, sid)