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Zika-Gefahr: WHO rät zu Safer Sex

6. September 2016

Eine Infektion mit dem Zika-Virus kann bei ungeborenen Kindern zu einer Missbildung des Kopfes führen, der sogenannten Mikrozephalie. Die WHO rät deshalb zu erhöhter Vorsicht beim Sex.

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Symbolbild Verhütungsmittel (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/ANP XTRA

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät angesichts der Gefahr von Missbildungen bei Babys durch das Zika-Virus zu stärkeren Vorsichtsmaßnahmen als bisher. Frauen und Männer sollten nach der Rückkehr aus Regionen, in denen Zika verbreitet ist, mindestens sechs Monate lang Safer Sex praktizieren oder ein halbes Jahr auf Geschlechtsverkehr verzichten.

Gefahr für ungeborene Kinder

Bisher hatte die Organisation dies für einen Zeitraum von zwei Monaten empfohlen. Nach Erkenntnissen der WHO-Experten kann der Zika-Erreger durch ungeschützten Sex übertragen werden und bei Kindern im Mutterleib zu Schädelmissbildungen (Mikrozephalie) führen. Virus-Experten aus mehreren Ländern hatten kürzlich bei einer WHO-Beratung darauf hingewiesen, dass noch unklar sei, wie lange nach einer Infektion das Virus tatsächlich durch Samenflüssigkeit übertragen werden könne.

Für Regionen, in denen Zika verbreitet ist, rät die WHO bereits seit längerem zu Safer Sex - sofern nicht eindeutig klar ist, dass beide Partner frei von dem Virus sind. Jetzt empfahl die WHO für diese Regionen zusätzlich, dass die Öffentlichkeit besser informiert und das ganze Spektrum von Verhütungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt wird.

Globaler Gesundheitsnotstand

Bereits im Februar hatte die WHO wegen Zika den globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Das Virus hat sich binnen Monaten rasant in Mittel- und Südamerika ausgebreitet. Inzwischen gibt es auch Fälle in zahlreichen anderen Weltregionen. Vergangene Woche hatte das Robert Koch-Institut in Berlin mitgeteilt, dass es in Deutschland knapp 150 Zika-Infektionen registriert seien. In fast allen Fällen handelt es sich bei den Erkrankten um Reiserückkehrer aus den Ausbruchsgebieten in Mittel- und Südamerika. Das Virus wird überwiegend von Stechmücken übertragen. Zika löst im allgemeinen keine oder nur milde Symptome wie Fieber aus.

wl/uh (dpa, rtre)