Zerstört und wieder aufgebaut
Seit 1972 verleiht die UNESCO den Titel Weltkulturbe an Orte und Baudenkmäler, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit weltbedeutend sind. Auch die Dresdner Frauenkirche gehört dazu.
Für das Kulturgedächtnis der Welt
Seit 1972 verleiht die UNESCO den Titel Weltkulturbe an Orte und Baudenkmäler, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit weltbedeutend sind. Die Dresdner Frauenkirche gehört dazu. Der Titel beruht auf der Welterbekonvention, die von mehr als 190 Staaten unterzeichnet wurde. Für Aufsehen sorgten nicht nur in letzter Zeit durch Kriege zerstörte Weltkultur-Stätten. Einige wurden wieder aufgebaut.
Sinnbild des mittelalterlichen Syrien
Jahrhundertelang hat es Kriege und Erdbeben überstanden. Heute ist das weltberühmte Minarett der Umayyaden-Moschee in Aleppo zerstört. Es war das Sinnbild der Architektur des mittelalterlichen Syrien. Im April 2013 fiel es dem Bürgerkrieg zum Opfer, ebenso wie der größte Teil der historischen Altstadt. Jahrtausende der Menschheitsgeschichte sind vernichtet. Ein Wiederaufbau ist nicht in Sicht.
Zerstört aus religiösem Fanatismus
Die Buddha-Statuen von Bamiyan waren die größten Buddha-Statuen der Welt. Sie befanden sich im gleichnamigen Tal von Bamiyan im Zentrum Afghanistans. Die größten der Statuen waren 35 Meter hoch und waren im ersten Jahrtausend in den Fels gemeißelt worden, Zeugnis einer einzigartigen buddhistischen Kunst. Ob das einstige Weltkulturerbe jemals wieder aufgebaut werden kann, ist noch unklar.
Verbrannte Erde
Die Oasenstadt Timbuktu liegt am Rande der Sahara im westafrikanischen Mali. Seit jeher war sie ein Zentrum des Handels, in das jährlich Hunderte von Karawanen kamen. Die "Perle der Wüste" war mit ihren Moscheen und Mausoleen ein geistiges Zentrum des Islam. Im Jahr 2012 wurden große Teile der Stadt durch Islamisten zerstört, bevor sie von Schutztruppen befreit werden konnte.
Verbindung verschiedener Welten
Die Brücke von Mostar ist mehr als ein Kulturdenkmal. Sie gilt seit Jahrhunderten als die symbolische Verbindung zwischen Ost und West, zwischen dem Christentum und der islamischen Welt, sowie zwischen den katholischen Kroaten und den orthodoxen Serben. Im Bosnienkrieg im November 1993 wurde die Brücke zerstört. Danach wurde sie aber wieder aufgebaut - und 2005 zum Weltkulturerbe ernannt.
Ein Symbol der Versöhnung
Die Brücke war für die Einwohner von Mostar ein Teil ihres täglichen Lebens. 1566 war sie erbaut worden. Jahrelang arbeiteten internationale Teams daran, Stein für Stein eine Kopie des zerstörten Originals herzustellen. Die UNESCO unterstützte die Rekonstruktion. Es war das erste Mal, dass die Weltorganisation über ihr ursprüngliches Ziel der Bewahrung von Kulturerbe hinausging.
Die Zerstörung einer Ikone
Die Kathedrale von Reims ist für die Franzosen die wichtigste Kirche ihrer Nation. Hier wurden alle französischen Könige gekrönt. Im Ersten Weltkrieg wurde sie von den deutschen Truppen als Symbol der nationalen Geschichte anvisiert und weitgehend zerstört. Die militärisch sinnlose Aktion sollte die Franzosen moralisch treffen und schwächen. 1919 begann man mit dem Wiederaufbau der Kirche.
In neuer Pracht
Die Restaurierung der Kathedrale von Reims wurde zunächst vor allem durch Gelder der amerikanischen Familie Rockefeller verwirklicht. Der wichtigste symbolische Akt zur Versöhnung von Deutschen und Franzosen fand in der Kirche am 8. Juli 1962 statt: Frankreichs Präsident de Gaulle und der deutsche Bundeskanzler Adenauer beten gemeinsam. Seit 1991 gehört die Kathedrale zum Weltkulturerbe.
Im Feuersturm verbrannt
Die evangelische Frauenkirche in Dresden gilt als eine der prachtvollsten protestantischen Sakralbauten. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie im Februar 1945 während der Luftangriffe auf die Stadt durch das sich ausbreitende Feuer schwer beschädigt und stürzte ausgebrannt in sich zusammen. In der DDR war sie Ruine und Mahnmal gegen den Krieg. Nach der Wende wurde sie ab 1994 wieder aufgebaut.
Touristenmagnet und Friedenssymbol
Im Jahr 2005 wurde der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche abgeschlossen. Bei der Finanzierung halfen Fördervereine und Spender aus aller Welt. Am 30. Oktober 2005 fand in der Frauenkirche ein Weihegottesdienst und Festakt statt. Aus dem Mahnmal gegen den Krieg wurde ein touristischer Anziehungspunkt. Außerdem soll die Kirche ein Symbol der Versöhnung sein.