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DiversitätSüdkorea

Zehntausende bei Pride-Parade und Gegendemo in Seoul

1. Juli 2023

50.000 Menschen demonstrierten in Südkoreas Hauptstadt für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und queeren Menschen. Tausende hielten dagegen - und hatten zumindest bei der Location die besseren Karten.

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Südkorea I Pride-Parade in Seoul
Bild: Anthony Wallace/AFP

Rund 50.000 Menschen haben in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul wieder bei einem Straßenfest für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und queeren Menschen (LGBTQ) demonstriert. Höhepunkt des Fests war die jährliche "Seoul Queer Parade", bei der die Teilnehmer trotz brütender Hitze durch die Innenstadt der Zehn-Millionen-Metropole zogen. Viele Teilnehmer kamen in bunten Kostümen und schwenkten Regenbogenfahnen. Organisiert wurde das Straßenfest in der Nähe des Rathausplatzes von der südkoreanischen LGBTQ-Gemeinschaft. Fest und Parade waren von starken Sicherheitsvorkehrungen der Polizei begleitet.

Protest von Gegnern der LGBTQ-Gemeinschaft am Rande der Pride-Parade in der südkoreanischen Hauptstadt
Protest von Gegnern der LGBTQ-Gemeinschaft am Rande der Pride-Parade in der südkoreanischen Hauptstadt Bild: Anthony Wallace/AFP

Erstmals seit 2015 konnten die Teilnehmer einer der größten  Pride-Paraden in Asien sich nicht auf dem bisherigen für die Feierlichkeiten genutzten Platz direkt vor dem Rathaus von Seoul versammeln - dort fand eine Kundgebung tausender Gegendemonstranten statt. Diese riefen "Keine gleichgeschlechtliche Ehe" und hielten Schilder mit Aufschriften wie "Die Ehe ist ein Bund zwischen Mann und Frau" hoch.

Diplomatische Vertretungen üben sich in Solidarität

Im vergangenen Monat hatten Abgeordnete ein Gesetz zur Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ins südkoreanische Parlament eingebracht, das nun in einem Ausschuss beraten wird. In den vergangenen 15 Jahren waren zahlreiche Versuche gescheitert, Gesetze gegen die Diskriminierung sexueller Minderheiten zu verabschieden. Vor allem konservative und christliche Gruppen üben Druck in dieser Frage aus.

Die "Seoul Queer Parade" bewegt sich durch die Innenstadt der Zehn-Millionen-Metropole Seoul
Die "Seoul Queer Parade" bewegt sich durch die Innenstadt der Zehn-Millionen-Metropole SeoulBild: Anthony Wallace/AFP

Zahlreiche Botschafter und Botschafterinnen anderer Länder erklärten sich daher mit den Teilnehmern des queeren Fests solidarisch. "Indem wir uns an diesem Festival beteiligen, wollen wir unsere unerschütterliche Unterstützung für die koreanische LGBTQ-Gemeinschaft zum Ausdruck bringen", sagte der deutsche Botschafter Michael Reiffenstuel in einem Youtube-Video. Mit anderen Gesandtschaften organisierte die deutsche Botschaft auch einen Informationsstand, der sich neben knapp 60 anderen Ständen verschiedener Gruppen, Organisationen und Verbände befand.

sti/se (afp, dpa)