Zehntausend bei Corona-Protest in München
12. September 2020Tausende Menschen haben in mehreren deutschen Städten gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen demonstriert. Allein an einer Kundgebung in München nahmen nach Schätzungen der Polizei rund 10.000 Menschen teil - doppelt so viele wie angemeldet waren. Auch in Hannover und Wiesbaden gingen Hunderte Menschen auf die Straße. Sie beklagten unangemessene Eingriffe in die Grundrechte und staatliche Willkür.
Kommt zur Theresienwiese
Weil die Zahl in München so deutlich überschritten wurde und viele Teilnehmer keine Maske trugen, stoppte die Polizei einen Demonstrationszug zunächst. Kurz darauf brachen die Veranstalter der Initiative "Querdenken 089" den Zug ab und baten die Teilnehmer, sich zur Hauptkundgebung auf der Theresienwiese zu versammeln. Alle verfügbaren Einsatzkräfte der Polizei wurden dorthin verlagert, wie ein Sprecher sagte. Zwischenfälle oder Festnahmen gab es zunächst nicht.
In Hannover gingen nach Polizeiangaben mehr als 1000 Demonstranten gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen auf die Straße. Der Zug in der Innenstadt musste zwischendurch einen Stopp einlegen. Die Teilnehmer wurden vom Veranstalter aufgefordert, den Mindestabstand untereinander einzuhalten und eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.
Mütter melden sich zu Wort
Unter den Gegnern der Corona-Maßnahmen waren auch Mütter der Initiative "Eltern stehen auf". Kinder seien die Leidtragenden der Einschränkungen, sagte eine Teilnehmerin. Auf T-Shirts standen Sprüche wie "Corona ist ein Raubzug" oder "Gegen Impfpflicht, Maulkorb, Staatsgewalt, Lügenpresse, Volksverräter".
In Hannover gab es aber auch Gegendemonstrationen, etwa von der Linken Jugend und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Ihr Motto lautete: "Für Gesundheitsschutz und gegen Verschwörungstheorien". Rund 700 Menschen beteiligten sich an dieser Kundgebung.
haz/uh (dpa, rtr, epd)