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Wut und Desinteresse vor den Wahlen in Ägypten

25. November 2010

Die "Generation Mubarak" protestiert gegen ihren Staatschef +++ Politikverdrossenheit unter Ägyptern in Deutschland +++ Kaum Veränderungen durch die Parlamentswahl erwartet

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Die Wahlplakate in Ägypten finden kaum Beachtung (Foto:ap)
Die Wahlplakate in Ägypten finden kaum BeachtungBild: AP

In Deutschland nannte man sie die "Generation Kohl": Jugendliche Ende der 90er Jahre, die ihr ganzes Leben lang keinen anderen Bundeskanzler kennengelernt haben als eben Helmut Kohl. 16 Jahre lang regierte der CDU-Mann die Bundesrepublik, bis er 1998 abgewählt wurde. Doch 16 Jahre Kohl sind nichts gegen die 29 Jahre, die sich Ägyptens Präsident Husni Mubarak schon an der Staatsspitze hält. Aber Ägyptens "Generation Mubarak" ist zunehmend unzufrieden. Vor allem, weil der Staat aufkommende Proteste zunehmend mit Härte beantwortet. Die Opposition schreckt das nicht ab. Immer lauter meldet sie sich zu Wort. Und doch wird sie an den bestehenden Machtverhältnissen kaum etwas ändern können.

Steht das Ergebnis schon fest?

Wenn am Sonntag (28.11.2010) in Ägypten gewählt wird, dann steht im Grunde jetzt schon fest, dass die Partei von Präsident Hosni Mubarak die Mehrheit behalten wird. Denn die Opposition ist schwach und zerstritten. Selbst die Muslimbrüder, die wohl stärkste Oppositionspartei, haben aus Angst vor einer Konfrontation mit der Staatsmacht ihre Kandidaten nur in einem Drittel aller Wahlkreise aufgestellt. Am Nil wächst deshalb neben der Wut vor allem auch die Politikverdrossenheit.

Redaktion: Thomas Latschan / Marco Müller