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Wolfsburg spaziert ins Champions-League-Halbfinale

21. August 2020

Die Wolfsburgerinnen werden ihrer Favoritenrolle gerecht. Im Viertelfinale der Champions League feiern sie einen Kantersieg gegen Glasgow City. Eine Wölfin beweist dabei besonderen Torhunger.

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Damen Champions League Finale 2020 Wolfsburg Glasgow  Pernille Harder
Bild: Getty Images/A. Barrientos

Ein Trommeln klingt durch das verwaiste Rund des Stadions in San Sebastian. Da läuft schon die Nachspielzeit der ersten Hälfte. Natürlich sind es keine Zuschauer die anfeuern, es ist der Starkregen, der heftig auf das Stadiondach prasselt. Für den passenden Donner sorgt in dieser Sekunde Wolfsburgs Pernille Harder. Mit einem knallharten Schuss aus 18 Metern jagt sie den Ball in die Maschen. Glasgows Keeperin Lee Alexander ist ob der Wucht schlicht überfordert. Die Dänin lässt ihre Weltklasse schon zum zweiten Mal aufblitzen, schon das erste Tor der Partie hatte sie mit einem schönen Doppelpass eingeleitet und vollendet. Ihr zweiter Streich ist der 4:0-Pausenstand für die erfolgsverwöhnten Wölfinnen und schon in diesem Moment ist klar: der VfL wird seiner Favoritenrolle gerecht und wird ins Halbfinale einziehen. 

Glasgow ohne Spielpraxis

Dass es ein ungleiches Duell werden würde, war schon vor der Partie klar. Den Gegnerinnen von Glasgow City fehlte schlicht Spielpraxis. Die schottische Premier League trägt ihre Spiele von Februar bis November aus, als das Coronavirus ausbrach, war erst eine Partie absolviert, dann wurde die Liga abgebrochen. Dagegen konnten die Wölfinnen besser im Rhythmus bleiben. Vor wenigen Wochen holten sie Meisterschaft und den DFB-Pokal. Beim Champions League-Finalturnier der Frauen in Spanien sind sie nun auf der Jagd nach dem zweiten Triple der Vereinsgeschichte nach 2013. "Der Weg dahin war noch nie so kurz", betonte VfL-Spielerin Alexandra Popp vor der Partie. 

Damen Champions League Finale 2020 Wolfsburg Glasgow
Treffer Nummer drei per Kopf: Pernille HarderBild: picture-alliance/AP Photo/V. West

Die größte Entschlossenheit beim 9:1 (4:0) der Wolfsburgerinnen gegen letztendlich chancenlose Schottinnen bewies Harder. Auch in der zweiten Hälfte traf sie zweimal (56. Minute/71.), ein weiterer Treffer geht weitgehend auf ihr Konto, Mitspielerin Felicitas Rauch brauchte nur noch abzustauben (66.).  Zweimal traf auch die Norwegerin Ingrid Syrstad Engen (20./45.). Die weiteren Tore erzielten die Schottin Leanne Ross mit gleich zwei Eigentoren (80./90.+5), Teamkollegin Lauren Wade gelang der Ehrentreffer (61.). Trotz der allgemeinen Torflut ragt Harder mit ihrer Leistung heraus. Neun Treffer in fünf Spielen stehen für sie zu Buche. Mit einer solch torhungrigen Wölfin braucht dem VFL auch am Dienstag im Halbfinale gegen den FC Barcelona nicht Bange sein.  

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Jens Krepela Redakteur, Reporter, Autor