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Wirtschaft in der Eurozone erholt sich

11. November 2021

Die EU-Kommission hebt ihre Wachstumsprognose für die Eurozone für dieses Jahr leicht an. Die weitere Entwicklung hänge aber vom Verlauf der Pandemie und der Inflation ab.

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Bild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Die Wirtschaft in der Europäischen Union erholt sich nach einer Prognose der EU-Kommission schneller als erwartet. Das Wachstum könnte jedoch durch eine neue Welle an Corona-Infektionen, hohe Energiepreise und andauernde Lieferketten-Engpässe gedämpft werden, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag bekanntgab.

Die Kommission hob ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 5,0 Prozent an, in der Sommerprognose waren es noch 4,8 Prozent. Für nächstes Jahr geht die Behörde allerdings nur noch von 4,3 Prozent aus - nach dem im Sommer vorhergesagten Plus von 4,5 Prozent. Das liege unter anderem an Engpässen und Störungen in den Lieferketten des internationalen Handels, schrieb die Kommission.

Außerdem sei der wirtschaftliche Aufschwung von der Entwicklung der Pandemie abhängig - besonders in Ländern mit niedriger Impfrate sei dies ein zusätzliches Risiko. Zudem könnten die rasant gestiegenen Energiepreise Auswirkungen auf Investitionen und Konsum haben, so die Kommission.

Symbolbild | Kennzahlen zur Inflation im Euroraum
Die Inflation in der Eurozone bleibt über der Zielmarke der EZB, glaubt die KommissionBild: Patrick Pleul/dpa/picture alliance

Inflation auch 2022 über EZB-Ziel

Der hohe Inflationsdruck in der Euro-Zone wird nach Vorhersage der Brüsseler Behörde 2022 nur leicht nachlassen. Sie geht für das laufende Jahr von einer  Preissteigerungsrate von 2,4 Prozent aus. Diese liegt über dem Ziel der Europäischen Zentralbank, die einen Wert von 2,0 Prozent als ideal für die Konjunktur anstrebt. Für 2022 erwartet die EU-Kommission dann eine Inflation von 2,2 Prozent. Erst für 2023 wird in Brüssel Entwarnung signalisiert: Dann soll sich der Preisdruck nur noch mäßig um 1,4 Prozent erhöhen.

Für Deutschland rechnet die Brüsseler Behörde damit, dass 2021 sogar eine stark erhöhte Inflationsrate von 3,1 Prozent erreicht wird, die nächstes Jahr auf 2,2 Prozent und 2023 auf dann 1,7 Prozent zurückgehen wird.

Die Inflation im Euro-Raum war im Oktober so stark geklettert wie seit über 13 Jahren nicht mehr. Angetrieben von einem kräftigen Kostenanstieg bei Energie erhöhten sich die Verbraucherpreise binnen Jahresfrist um 4,1 Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) geht laut ihrem Chefvolkswirt Philip Lane davon aus, dass die als Preistreiber fungierenden Materialengpässe nachlassen werden und die Energiepreise sinken oder sich stabilisieren dürften.

EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hat Erwartungen an ein deutliches Abebben des Inflationsschubs im nächsten Jahr allerdings etwas gedämpft. Im September hatten die Volkswirte der EZB in ihren Projektionen für 2022 eine Teuerungsrate von 1,7 Prozent veranschlagt, die 2023 auf 1,5 Prozent absinken soll. Zur nächsten Zinssitzung Mitte Dezember legt die EZB aktualisierte Projektionen vor.

tko/bea (rtr, dpa, afp)