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Winterkorn muss wohl alle Posten aufgeben

12. Oktober 2015

Den VW-Chefsessel hatte er schon räumen müssen: Nun kostet der VW-Abgasskandal Martin Winterkorn offenbar sämtliche Ämter.

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Ex-Vorstandschef von VW, Martin Winterkorn (foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/S. Gallup

Nach seinem Rückzug von der Volkswagen-Spitze wird Martin Winterkorn laut einem Medienbericht auch alle anderen Funktionen im Konzern verlieren. Der Spitzenmanager habe seine Lage analysiert und werde sich vollständig zurückziehen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Damit sei bereits in den kommenden Tagen zu rechnen. Zunächst müssten noch einige Formalien geklärt werden.

Den Rückzug sollen nach Berichten des Rechercheteams von NDR, WDR und SZ das Land Niedersachsen - der zweitgrößte VW-Aktionär - sowie die Vertreter der Gewerkschaft IG Metall verlangt haben.

Winterkorn ist zurzeit etwa Chef der Holdinggesellschaft Porsche SE, in der die Familien Piëch und Porsche ihre Anteile gebündelt haben. Außerdem ist er Aufsichtsratschef von Audi und der VW-Tochter Truck & Bus, in der das Lkw- und Busgeschäft des Konzerns angesiedelt ist. Von der VW-Konzernspitze hatte sich der 68-Jährige wegen des Skandals um manipulierte Abgaswerte bereits im September zurückgezogen. Sein Nachfolger wurde der bisherige Chef des Sportwagenbauers Porsche, Matthias Müller.

Winterkorn will laut SZ aber sein Aufsichtsratsmandat beim FC Bayern München behalten. Dieses sei nicht an VW gekoppelt.

Kredite auch für saubere Motoren

Die Europäische Investitionsbank (EIB) prüft angesichts der Abgasaffäre bei Volkswagen die Rückforderung von Milliarden-Krediten. EIB-Chef Werner Hoyer sagte der SZ, man habe VW seit 1990 rund 4,6 Milliarden Euro an günstigen Krediten gewährt, mit denen unter anderem die Entwicklung sauberer Motoren vorangetrieben werden sollte. 1,8 Milliarden Euro davon seien noch nicht zurückgezahlt. Es werde nun sehr genaue Untersuchungen geben.

sc/ba (rtr,afp, NDR)