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Katastrophe

Wind facht Waldbrände an

13. August 2019

Asche, die wie "Schnee" fällt und meterhohe Flammen - mitten in der Urlaubssaison verwüsten Waldbrände weiterhin den Süden Griechenlands. Auf der Insel Euböa mussten zwei Dörfer und ein Kloster evakuiert werden.

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Waldbrand in Griechenland
An einigen Orten sind die Flammen mehr als 20 Meter hochBild: picture-alliance/N. Paleologos

In Griechenland und auf der Mittelmeerinsel Zypern bedrohen schwere Waldbrände seit Tagen die Menschen. Nach wochenlanger Dürre und bei starken Winden sind den dritten Tag in Folge zahlreiche Waldbrände ausgebrochen. Am schlimmsten sei die Lage auf der Insel Euböa und in der Region um die Stadt Theben nördlich der Hauptstadt Athen, teilte die Feuerwehr mit.

Auf Euböa mussten rund 500 Bewohner der Dörfer Kontodespoti und Makrymalli ihre Häuser verlassen, weil der Wind das Feuer weiter anfacht. Bei Bedarf seien weitere Evakuierungen geplant, sagte der Bürgermeister von Dirfys-Messapia dem staatlichen Fernsehsender ERT. "Rundum sind Flammen und die Atmung fällt schwer."  

Griechenland Waldbrände
Rund 500 Bewohner der Insel Euböa mussten vor den Flammen in Sicherheit gebracht werdenBild: picture-alliance/AP Photo/T. Stavrakis

Feuer in Naturreservat

Außerdem brennt auf der Insel ein riesiger, dicht bewaldeter Pinienwald. "Auf Euböa haben wir Flammen, die 20 bis 30 Meter hoch sind", sagte der Sprecher der Feuerwehr, Vasileios Vathrakogiannis, im Rundfunk. "Wir haben bislang keine Opfer oder Verletzte", fügte er hinzu.

Die Brandbekämpfer sind mit einem Großaufgebot im Einsatz: Mehr als 200 Feuerwehrleute, rund 75 Einsatzfahrzeuge, fünf Helikopter und sechs Flugzeuge kämpfen allein auf Euböa gegen die Flammen. Laut der Regionalgouverneurin für Zentralgriechenland, Fani Spanos, befindet sich der Brand zum Teil in einer für die Einsatzkräfte "unerreichbaren Zone". Auch die Löschflugzeuge können wegen der starken Rauchbildung nur begrenzt eingesetzt werden.

Waldbrand in Griechenland
Hunderte Feuerwehrleute sind gegen die Flammen im EinsatzBild: picture-alliance/N. Paleologos

Die Auswirkungen der Brände spüren auch die Einwohner der griechischen Hauptstadt und anderer Städte im Süden Griechenlands: Die Winde trieben Rauchschwaden bis in das etwa 90 Kilometer von Euböa und Theben entfernte Athen. Beißender Geruch verbrannten Holzes machte den Menschen zu schaffen. In einigen Vororten ging "Asche wie Schneeflocken nieder", sagten Augenzeugen im Rundfunk. Ärzte rieten älteren Menschen und Einwohnern, die unter Atemwegsproblemen leiden, zu Hause zu bleiben.

Greichenland, Athen, Akropolis in Rauchschwaden
In Rauch gehüllt: Auch in Athen leiden die BewohnerBild: Reuters/C. Baltas

Einige Brände unter Kontrolle

Am Wochenende hatte ein Großbrand weite Teile der Touristeninsel Elafonissos verwüstet. Feuer auf der Insel Thassos und in Westgriechenland konnten gelöscht werden. Auch auf der Mittelmeerinsel Zypern tobte in der Nacht ein Brand im Norden der Hafenstadt Limassol, konnte aber unter Kontrolle gebracht werden.

Im Juni 2018 war bei schweren Waldbränden ein dicht bewohntes Feriengebiet nahe Athen zerstört worden, mehr als 100 Menschen kamen dabei ums Leben.

rku/qu (dpa, ap, afp)