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Williams im Finale gegen Muguruza

9. Juli 2015

Im vergangenen Jahr scheiterte sie gleich zum Auftakt. Jetzt steht Garbine Muguruza in Wimbledon im Endspiel und trifft dort auf die Nummer eins, Serena Williams. Die US-Amerikanerin strebt nach weiteren Rekorden.

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Serena Williams
Bild: picture-alliance/dpa/S. Plunkett

Bei ihrer Jagd nach dem Steffi-Graf-Rekord hat sich Serena Williams auch von Maria Scharapowa nicht aufhalten lassen. Die Weltranglisten-Erste feierte mit dem 6:2, 6:4 im 20. Duell mit der Russin den 18. Sieg und erreichte nach ihrer besten Leistung im bisherigen Turnier ohne Mühe das Wimbledon-Finale. Dort trifft die 33 Jahre alte US-Amerikanerin überraschenderweise auf die zwölf Jahre jüngere spanische Newcomerin Garbine Muguruza. Die 21-Jährige besiegte die frühere Wimbledon-Finalistin Agnieszka Radwanska aus Polen mit 6:2, 3:6 und 6:3 und zog zum ersten Mal in ihrer jungen Karriere bei einem Grand-Slam-Turnier in das Endspiel ein.

"Es ist großartig für sie und großartig für mich. Sie hat mich schon mal geschlagen. Es wird kein einfaches Match, ich werde kämpfen müssen", sagte Williams beim Verlassen des Centre Courts. Vor einem Jahr unterlag sie Muguruza bei den French Open in Runde zwei mit 2:6 und 2:6. Allerdings war das auf Sand, Muguruzas bevorzugtem Belag.

Williams steht jetzt in ihrem 25. Finale bei einem der vier wichtigsten Turniere. 20 Grand-Slam-Titel hat sie bereits gewonnen. Nur zwei fehlen ihr noch zu Rekordhalterin Graf. "Darüber können wir später sprechen", hatte die fünfmalige Wimbledonsiegerin in den vergangenen Tagen immer wieder betont. Ein Sieg noch auf dem Rasen an der Church Road, und der zweite Serena-Slam mit aufeinanderfolgenden Siegen bei allen vier Grand-Slam-Turnieren wäre perfekt.

Muguruza träumt von historischem Erfolg

Doch Muguruza ist nach ihrem märchenhaften Lauf auch gegen die Beste der Branche alles zuzutrauen. "Ich bin im Finale von Wimbledon, aber jetzt will ich das Turnier auch gewinnen", sagte die Weltranglisten-20 keck. In jedem Fall wird sie in der am Montag neu erscheinenden Weltrangliste als Neunte erstmals in die Top Ten vorstoßen. Historisches für ihr Land hat sie bereits vollbracht: Muguruza ist die erste Spanierin im Wimbledon-Finale seit Arantxa Sanchez-Vicario im Jahr 1996. Sollte sie Williams am Samstag tatsächlich bezwingen, wäre sie die zweite Spanierin, die in Wimbledon gewinnt, nach Conchita Martinez 1994.

Wimbledon 2015 Garbine Muguruza (Foto: REUTERS/Toby Melville)
Garbine Muguruza rollt das Feld der Favoriten in Wimbledon auf - folgt der ganz große Triumph?Bild: Reuters/T. Melville

Muguruza hatte auf dem Weg in ihr erstes großes Endspiel nicht nur in der dritten Runde Angelique Kerber aus dem Turnier geworfen und bei ihrem Sieg neun Satzbälle der deutschen Nummer eins im ersten Durchgang abgewehrt. Muguruza schlug auch die gefährliche Kroatin Mirjana Lucic-Baroni, die ehemalige Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki aus Dänemark und die zuletzt überragend aufspielende French-Open-Halbfinalistin Timea Bacsinszky aus der Schweiz.

"Dafür habe ich mein Leben lang gearbeitet. Ich habe keine Worte, um das zu erklären", sagte die 1,82 Meter große Athletin, die in Venezuela geboren wurde, jetzt aber in Barcelona lebt und auch für Spanien im Fed Cup spielt. Nachdem sie den ersten Matchball gegen Radwanska verwandelt hatte, ließ sie sich auf den Rasen fallen, ehe sie sich aufrichtete, ungläubig Richtung Tribüne zu ihrem Trainer Alejo Mancisidor blickte und sich von den Zuschauern feiern ließ.

Vor allem im dritten Durchgang zeigte sich Muguruza kampf- und nervenstark. Nach 1:56 Stunden endete das Match mit einer skurrilen Situation: Beim Stand von 30:30 stoppte Radwanska mitten im Ballwechsel auf Anraten ihrer Box, die einen Ball im Aus gesehen hatte. Doch das Hawkeye zeigte, dass Muguruzas Ball knapp die Linie berührte. Die 26 Jahre alte Polin verlor die Challenge, der Punkt zum 40:30 ging an Muguruza, die anschließend auch ihren ersten Matchball verwandelte.

Petzschner verpasst Doppel-Finale

Der deutsche Tennisprofi Philipp Petzschner hat dagegen den Einzug in das Doppel-Endspiel verpasst. Der 31-Jährige verlor mit seinem Partner Jonathan Erlich aus Israel im Halbfinale gegen das englisch-australische Duo Jamie Murray und John Peers mit 6:4, 3:6, 4:6 und 2:6. Jamie Murray ist der ältere Bruder von Andy Murray, der an diesem Freitag im Einzel-Halbfinale auf den siebenmaligen Wimbledonsieger Roger Federer trifft. Petzschner und Erlich spielten zum ersten Mal zusammen und hatten sich durch die Qualifikation in das Hauptfeld gekämpft. 2010 hatte Petzschner mit dem Österreicher Jürgen Melzer den Titel geholt.

asz (dpa, sid)