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Wikileaks hält die USA in Atem

29. November 2010

Die USA nach den Wikileaks-Veröffentlichungen +++ Unruhen bei den Wahlen in Haiti +++ Großeinsatz gegen Drogenbanden in Rio de Janeiro

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Zwei Browser-Fenster der Internetplattform Wikileaks zeigen am Sonntag (28.11.2010) das Logo von Wikileaks. (Foto: dpa)
Alle Welt schaut auf die Veröffentlichungen von WikileaksBild: picture-alliance/dpa

Der "11. September für die Weltdiplomatie". So bezeichnete der italienische Außenminister Franco Frattini die Veröffentlichung geheimer Dokumente aus dem US-Außenministerium. Am Sonntagabend (28.11.2010) hatte die Internetplattform Wikileaks mehr als 250.000 Dokumente veröffentlicht. Dabei handelt es sich um Berichte der knapp 300 US-Botschaften und -Konsulate aus der Zeit von 2003 bis Anfang 2010. Die Aussagen in den Berichten über Politiker aus der ganzen Welt sind zum Teil despektierlich. Kein Wunder also, dass die Wogen weltweit hoch schlagen. Dabei geht es nicht nur um die brisanten Inhalte, sondern auch um den Fakt, dass vertrauliche Dinge an die Öffentlichkeit gebracht wurden.

Haiti nach der Wahl 

Das weltweite Medien-Echo auf die Wikileaks-Veröffentlichungen hat Haiti etwas in den Hintergrund gedrängt. Dabei fand dort am Sonntag (28.11.2010) die Präsidentschafts- und Parlamentswahl statt, die alles andere als reibungslos ablief. So wurden Wahlberechtigte an der Stimmabgabe gehindert, weil ihre Namen nicht auf Wahllisten standen. Gleichzeitig konnten einige Bürger Haitis mehrfach wählen. Sogar die Opfer des Erdbebens wurde zur Wahlmanipulation missbraucht: Mithilfe der Personalausweise von Toten wurden zum Teil mehrere Stimmen abgegeben. Die Mehrheit der Wahlkandidaten plädierte für eine Annulierung der Wahl.

Kampf um die Elendsviertel Rio de Janeiros

Kriegsähnlich sind die Zustände in einigen Armenvierteln von Rio de Janeiro. Am Sonntag (28.11.2010) hat ein Großaufgebot aus rund 2600 Polizisten und Soldaten ein Elendsviertel in Rio de Janeiro wieder unter die Kontrolle des Staates gebracht. Rund 600 Drogenhändler sollen sich in dem Viertel verschanzt haben. Vorher hatten die Sicherheitskräfte den Bandenmitgliedern angeboten, sich zu ergeben. 16 von ihnen nahmen das Angebot an. Viele andere griffen zur Waffe.

Redaktion: Marco Müller / Oliver Pieper