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Wieder Messerangriff in Jerusalem

10. Oktober 2015

Die Gewalt zwischen Palästinensern und Israelis schaukelt sich immer weiter hoch. Nachdem sich die Unruhen am Freitag auf den Gazastreifen ausgedehnt hatten, kam es in Jerusalem wieder zu Messerangriffen auf Juden.

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Sicherheitskräfte in der Jerusalemer Altstadt (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/R. Zvulun

Tatort war das Damaskus Tor in Ost-Jerusalem am Eingang zur Altstadt. Ein 16-jähriger Palästinenser stach mit einem Messer auf zwei orthodoxe Juden ein und verletzte die 62 und 65 Jahre alten Männer. Polizisten erschossen den Attentäter unmittelbar darauf. Es war bereits die 13. Messerattacke gegen Israelis innerhalb von acht Tagen. Meist handelte es sich bei den Angreifern um Palästinenser. Insgesamt wurden zwei Israelis getötet und 17 verletzt. Sechs der Angreifer wurden getötet.

Jugendliche greifen Armee an

In der Nacht war bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten ein Palästinenser schwer verwundet worden, der später seinen Verletzungen erlag, wie Krankenhausärzte berichten. Jugendliche hatten am Rande des Flüchtlingslagers Schoafat bei Jerusalem einen Armeekontrollpunkt mit Steinen beworfen. Die Soldaten trieben die Menge mit Schüssen zurück. Später erklärte die radikalislamische Hamas, der getötete Palästinenser sei ein Mitglied ihrer Organisation gewesen.

Maskierter Jugendlicher zwischen neben Stapeln brennender Reifen in Ost-Jerusalem (Foto: Getty)
Jugendliche hatten am Rande des Flüchtlingslagers Schoafat Soldaten angegriffen und Reifen in Brand gesetztBild: Getty Images/AFP/A. Gharabli

Derweil nahmen im Gazastreifen und im Westjordanland Tausende Menschen an Beerdigungen teil, die sich mitunter zu Protestkundgebungen gegen Israel verwandelten. Zudem lieferten sich im Gazastreifen wieder Hunderte Jugendliche entlang der Grenzanlage zu Israel Auseinandersetzungen mit Soldaten. Ein 15-jähriger und ein 13-jähriger Junge wurden tödlich getroffen, als die Soldaten in eine Menge schossen, die die Grenzanlage stürmen wollte.

Mann mit Flagge und Messer (Foto: Getty)
In Gaza-Stadt und andernorts kam es zu Protesten wütender Palästinenser gegen IsraelBild: Getty Images/AFP/M. Hams

Streit über den Tempelberg

Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern war Mitte September wieder aufgeflammt. Auslöser ist ein Streit über die Nutzungsrechte auf dem Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt. Die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom, die sich dort befinden, sind wichtige Heiligtümer der Muslime.

Während sich die Übergriffe bislang auf Jerusalem beschränkten, hatte die Gewalt am Freitag erstmals auch den Gazastreifen erreicht. Bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften an der Grenze zu dem abgeriegelten Gebiet waren nach Angaben von Rettungskräften sieben Palästinenser getötet worden.

uh/pg (afp,dpa,rtr)