Wieder mehr als drei Millionen Arbeitslose
31. Januar 2012Insgesamt sind im Januar offiziell 3,082 Millionen Männer und Frauen ohne Job gewesen, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg bekannt gab. Dies sind 302.000 mehr als im Dezember 2011, aber 264.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg im Monatsvergleich um 0,7 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent.
Arbeitsmarkt auf gutem Weg
BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise zeigte sich zufrieden und wies darauf hin, der Anstieg der Erwerbslosenzahl zum Jahresauftakt habe allein saisonale Gründe. Unter Herausrechnung der saisonalen Schwankungen sei die Zahl im Monatsvergleich sogar um 34.000 gesunken. Weise wies darauf hin, Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hätten weiter deutlich zugenommen. "Die Arbeitsmarktentwicklung im Januar knüpft an die gute Entwicklung des letzten Jahres an."
Witterungsbedingt ruht in den frostigen Wintermonaten auf vielen Baustellen, in der Landwirtschaft und in Gärtnereien die Arbeit. Zum anderen strich der Handel nach dem Ende des Weihnachtsgeschäfts wieder Stellen. Auch andere befristete Arbeitsverträge endeten häufig zum Jahresende, teilte die Agentur in Nürnberg mit.
Wirtschaftliche Lage stabil
Insgesamt sieht die Bundesagentur die Jobchancen für Erwerbslose so gut wie schon lange nicht mehr. Zur Begründung verwies ein Sprecher auf die stabile wirtschaftliche Situation in Deutschland. Offene Stellen gibt es nach seinen Worten vor allem bei Zeitarbeitsunternehmen. Seit Monaten stammt jede dritte Stelle aus dieser Branche. Zusätzliche Kräfte suchten außerdem der Groß- und Einzelhandel, Bauinstallationsbetriebe, die Gastronomie sowie Kliniken, Pflegeheime, Pflegedienste und Sozialeinrichtungen.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zeigte sich mit den Zahlen zufrieden: "Nach wie vor ist auf dem Arbeitsmarkt von einer konjunkturellen Abschwächung nichts zu merken", sagte sie in Berlin. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) nannte die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt stabil. Insgesamt hielten die positiven Trends an. Durch mehr Beschäftigung stiegen auch die Chancen, dass die deutsche Wirtschaft die gegenwärtige Wachstumspause schnell hinter sich lassen werde, sagte Rösler.
Autorin: Susanne Eickenfonder (dpa, afp, rtr, dapd)
Redaktion: Reinhard Kleber / Herbert Peckmann