Wieder eine Russin im All
26. September 2014Serowa machte sich gemeinsam mit zwei weiteren Raumfahrern auf den Weg zur ISS. Die Raumkapsel "Sojus TMA-14m" hob am Donnerstagabend pünktlich um 22.25 Uhr MESZ vom Kosmodrom in der kasachischen Steppe ab. Wenig später trat die Kapsel in den Weltraum ein. Die 38-jährige Serowa ist die erste Russin seit 17 Jahren, die ins All geschickt wurde. Gegen 4.15 Uhr war sie an ihrem Ziel, als die Raumkapsel an der ISS, am Außenposten der Menschheit in mehr als 400 Kilometern Höhe über der Erde, festmachte Das teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit. Es sollte planmäßig noch zwei Stunden dauern, bis sich die Luken zwischen der Sojus und der ISS öffnen.
Die Mission des Teams mit Serowa und ihren beiden männlichen Kollegen Alexander Samokutjajew aus Russland und Barry Wilmore (Artikelbild von rechts) aus den USA soll insgesamt 168 Tage dauern. Während dieser Zeit sind mehrere Außeneinsätze sowie Hunderte Experimente geplant, darunter auch medizinische, sagte Serowa vor ihrem Start. Mit der Ankunft der Sojus erhält die ISS wieder ihre Sollstärke von sechs Raumfahrern. Unter ihnen ist weiterhin auch der Deutsche Alexander Gerst.
Plüschtiere an Bord
Die drei neuen ISS-Mitglieder brachten diesmal auch zwei Plüschtiere - einen Tiger und einen fernöstlichen Leoparden - zu ihrem Außenposten mit. Die Maskottchen "Mur" und der Leopard sollen auf die in Russland bedrohten Tierarten aufmerksam machen, wie der Chef des Kosmonautenzentrums, Juri Lontschakow, vor dem Start sagte. Die neue Crew verbringt auch Weihnachten und Neujahr im Weltall.
"Natürlich organisieren wir eine Feier - soweit dies unter den Bedingungen möglich ist", sagte Serowa. Sie ist erst die vierte Kosmonautin überhaupt und die erste Russin auf der ISS. Die erste Frau im Weltraum war die Sowjetbürgerin Valentina Tereschkowa am 16. Juni 1963. Tereschkowa sitzt heute als Abgeordnete der Regierungspartei Geeintes Russland im Parlament in Moskau.
Das Interesse an Serowa geht über wissenschaftliche Fragen hinaus. Die Kosmonautin habe Kleidungsstücke in 15 Farben mit ihren Initialen dabei, sagte Chef der russischen Firma Kentawr-Nauka, Alexander Jarow. Für die Hygiene benutzten alle auf der ISS Feuchtigkeitstücher, da es keine Dusche gebe.
ml/sti (dpa, afp, rtr)