Die Dänen wollen nicht über Grönland reden?
21. August 2019Durch ihre "direkte Art" habe Regierungschefin Mette Frederiksen den Vereinigten Staaten, aber auch Dänemark "viel Geld und Mühe" erspart, twitterte der US-Präsident. Und wenn sie kein Interesse habe, über den Verkauf von Grönland zu diskutieren, werde er das ursprünglich in zwei Wochen geplante Treffen mit ihr auf ein anderes Mal verschieben.
Der Staatsbesuch in Kopenhagen ist damit geplatzt. Als höflicher Mensch vergaß Donald Trump in seinem Tweet allerdings nicht, die Dänen als "unglaubliche Menschen" und ihr Land als etwas "ganz Besonderes" zu loben.
Kein Scherz
Am Sonntag hatte Trump sein Werben um die zu Dänemark gehörende autonome Arktisinsel öffentlich kundgetan. Ein Kauf Grönlands könnte für die USA "strategisch" interessant sein, hatte er vor Journalisten gesagt und hinzugefügt: "Im Grunde wäre es ein großes Immobiliengeschäft." Bei seiner im September geplanten Reise in die dänische Hauptstadt könne das Thema besprochen werden.
Am Montag setzte der ehemalige Immobilien-Tycoon mit einer Fotomontage ein weiteres Zeichen: Ein riesiger, goldglänzender Trump-Tower inmitten kleiner Holzhäuser vor einer Meeresbucht. Und dazu die Ankündigung: "Ich verspreche, das nicht Grönland anzutun."
Doch die Dänen glaubten wohl immer noch an einen schlechten Scherz. Regierungschefin Mette Frederiksen, die am Sonntag die Insel besuchte, betonte dort erneut, dass Grönland nicht zum Verkauf stehe. Zu Trumps Gedankenspielen sagte sie: "Ich hoffe inständig, dass dies nicht ernst gemeint ist." Grönland sei nicht dänisch. Grönland gehöre Grönland.
Klare Worte, die nun zur Absage der Kopenhagenreise des US-Präsidenten führten.
rb/pgr (DW, dpa, afp)