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Wer trägt die deutsche Fahne?

Calle Kops (sid/dpa)5. Februar 2014

Bei der ersten Pressekonferenz im Deutschen Haus in Krasnaja Poljana steigt die Spannung spürbar. Die heißeste Frage ist: Wer wird der deutsche Fahnenträger bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi sein?

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Aufschrift auf dem Deutschen Haus in Sotschi (Foto: picture alliance / Robert Schlesinger)
Bild: picture-alliance/Robert Schlesinger

Das Deutsche Haus ist noch eine Baustelle, doch Deutschlands Wintersport-Asse sind startklar für die Olympischen Spiele in Sotschi. "Die Begeisterung und die Vorfreude der Athleten ist spürbar", sagte Chef de Mission Michael Vesper auf der Auftakt-Pressekonferenz im noch unfertigen "Wohnzimmer des deutschen Sports" in Krasnaja Poljana. Kurz vor der Eröffnungsfeier der Winterspiele am Freitag (07.02.2013) war der Optimismus groß.

Zuvor aber - am Donnerstag - wird der deutsche Fahnenträger gekürt. Noch wird das Geheimnis um dessen Person gehütet wie der Heilige Gral, doch eine Entscheidung scheint gefallen zu sein: Eisschnellläuferin Claudia Pechstein wird es wohl nicht. Beim Blick auf die schneebedeckten Gipfel des Kaukasus-Gebirges gab Vesper einen deutlichen Wink. "Ein Fahnenträger muss nicht nur erfolgreich, sondern auch ein Vorbild für junge Menschen sein und den olympischen Geist in sich tragen. Die Mannschaft muss sich gerne hinter ihm versammeln", sagte der DOSB-Generaldirektor.

Spekulationen sind erlaubt

Biathletin Andrea Henkel beim Training in Krasnaja Poljana (Foto: Kay Nietfeld/dpa)
Andrea Henkel beim Training in Krasnaja PoljanaBild: picture-alliance/dpa

Ob gewollt oder nicht - mit seiner Beschreibung des Anforderungsprofils ließ Vesper tief blicken. Zwar trägt die fünffache Olympiasiegerin Pechstein, die in Sotschi ihre sechsten Spiele bestreitet, wohl wie keine zweite den "olympischen Geist" in sich, aber ob sich das komplette Team "gerne" hinter ihr versammelt, ist fraglich. Vesper betonte, dass der Fahnenträger die ganze Mannschaft repräsentiere und "damit auch Deutschland insgesamt". Pechstein, die 2009 aufgrund eines indirekten Dopingnachweises für zwei Jahre gesperrt worden war, polarisiert noch immer. Daran hat auch ihr bemerkenswerter und unter dem Strich schon ziemlich erfolgreicher Kampf um die Wiederherstellung ihres guten Rufes nichts geändert.

Die Entscheidung, wer das deutsche Team am Freitag ins Olympiastadion Fischt führen darf, obliegt allein dem DOSB-Präsidium um Verbandschef Alfons Hörmann. Heißeste Kandidatin ist angesichts der Aussagen Vespers wohl Biathletin Andrea Henkel. Die Thüringerin ist bei Zuschauern wie Athleten beliebt und wäre für das DOSB die folgerichtige Entscheidung. Auch Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch dürfte Chancen haben. "Ich würde es total gerne machen", sagte die deutsche Alpin-Hoffnung dem Sport-Informations-Dienst (SID). Aufdrängen wolle sie sich aber nicht, ergänzte sie, auch Henkel und Pechstein hätten es verdient.