Wenn die Pollen wieder fliegen
Triefende Augen, juckende Nase, plötzliche Niesattacken - sichere Zeichen für Allergiker, dass die Pollensaison wieder angefangen hat. Der sogenannte Heuschnupfen ist eine Überreaktion des Immunsystems.
Des einen Freud, des anderen Leid
Im Frühling wird es wärmer, es wird heller, es grünt und blüht - eine wunderbare Jahreszeit! Allerdings nicht für diejenigen, die allergisch auf Pollen reagieren. Am Anfang des Jahres ist deren Flug nicht mehr aufzuhalten.
Das männliche Erbgut
Die Pollen sind quasi das männliche Erbgut der Pflanze und zuständig für die Vermehrung. Verteilt werden sie mit dem Wind. Sie können bis zu 200 Kilometer weit fliegen, bei besonders günstigen Wetter- und Windverhältnissen sogar bis zu 400 Kilometer. Mit dem bloßen Auge sind Pollen nicht sichtbar.
Es werden immer mehr
Nach Angaben der Deutschen Allergiker- und Asthma-Gesellschaft leiden etwa 16 Prozent aller Bundesbürger unter einer Pollenallergie. Die Zahl hat sich in den letzten Jahren verfünffacht. Etwa 30 Prozent der Betroffenen entwickeln chronisches Asthma.
Sie kommen immer früher
Vor rund 25 Jahren begann die Pollensaison meist im Februar, heute durchschnittlich zehn bis elf Tage früher, und die Phasen dauern länger. Wissenschaftler gehen davon aus, dass daran auch Umweltfaktoren schuld sind. Autoabgase zum Beispiel, durch die Pollen aggressiver werden.
Warnung per App
Der Pollenkalender ist ein gängiges Warnsystem für Allergiker. In Form einer Tabelle zeigt er wann und wo, welche Pollen unterwegs sind. Mittlerweile gibt es das Ganze auch als App fürs Mobiltelefon.
Schlimme Feinde
52 Prozent aller Allergie-Geplagten in Europa reagieren auf Gräserpollen, 33 Prozent auf Pollen von Bäumen, 27 Prozent auf Kräuter. Dazu gehört auch Ambrosia - ursprünglich in Nordamerika zu Hause, wurde sie in Deutschland eingeschleppt und kann sogar Asthma auslösen.
Kein Entrinnen
In den Urlaubsländern, die bei Deutschen sehr beliebt sind, gibt es weitere Übeltäter, die Allergien auslösen können. Dazu gehören die Platane und der Ölbaum. Beide kommen beispielsweise in Frankreich, in Italien, in Spanien und Portugal vor.
Vorsicht bei Kreuzallergien!
Mit einer Kreuzallergie ist nicht zu spaßen. Dabei reagiert der Allergiker außer auf Pollen gleichzeitig auf bestimmte Nahrungsmittelallergene. Etwa bei der Kombination von Birke und Apfel. Eine Kreuzallergie kann zu gefährlicher Atemnot führen.
Ab in die Berge...
Die Berge sind eine pollenfreie Zone. Oberhalb von 2000 Metern gibt es keine gefährlichen Pollen. Die Alpen bieten also ideale Bedingungen für Heuschnupfen-Geplagte, die Erholung von ihren allergischen Reaktionen brauchen.
... oder ans Meer
Bei der klaren Luft am Meer haben Pollen kaum eine Chance. Es ist seit langem bekannt, dass etwa die Nordsee bei Allergikern und Asthmatikern eine heilende Wirkung hat.