Weniger Macht für Kenias Präsident?
17. November 2009Nach dem neuen Verfassungsentwurf soll der Präsident Staatschef werden, während der Premierminister als Regierungschef vorgesehen ist. Bisher fungiert der Präsident als Staats- und Regierungschef. Der Posten des Premierministers ist erst im vergangenen Jahr nach den Auseinandersetzungen um die Wahlen entstanden. Damals hatten sich Präsident Mwai Kibaki und der Oppositionsführer Raila Odinga auf eine Einheitsregierung geeinigt. Der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte zuvor in dem Konflikt zwischen den beiden Politikern vermittelt.
Neue Verfassung gegen Gewalt
Nach den Präsidentschaftswahlen im Dezember 2007 hatten Amtsinhaber Kibaki und sein Herausforderer Odinga beide den Wahlsieg für sich beansprucht. Beide warfen der Gegenseite Wahlbetrug vor. Bei den blutigen Auseinandersetzungen um die Wahl starben mehr als 1300 Menschen. Annan und andere internationale Vermittler sprachen sich entschieden für eine Änderung der Verfassung aus, um vor den nächsten Wahlen 2012 ähnliche Unruhen zu verhindern.
Die Öffentlichkeit redet mit
Die Kenianer haben jetzt 30 Tage Zeit, Änderungsvorschläge und Anmerkungen zu machen. Danach geht das Projekt wieder an Experten und Parlamentarier. Odinga hofft natürlich auf die Änderung der Verfassung: "Jetzt ist die Zeit gekommen, dass die Kenianer in den sauren Apfel beißen müssen. Lasst uns zivilisiert darüber debattieren."
Autorin: Christine Harjes (dpa/afp)
Redaktion: Katrin Ogunsade